
Auf Wiedersehen Höhnern
Henning Krautmacher tritt nicht mehr auf
04.11.2022 12:54 Uhr
Dass er Höhner verlassen wird, ist schon lange klar. Nun aber kommt der Abgang von Henning Krautmacher noch früher als erwartet. Grund ist, dass seine Frau schwer erkrankt ist. Vor ihr liegt ein schwieriger Weg, den wir gemeinsam gehen wollen, erklärt die Sängerin.
Eigentlich wollte Höhner-Sänger Henning Krautmacher am 11. November in die Faschingssitzung starten. wieder Gas geben – und sich dann Ende des Jahres zurückziehen. Doch nun kam der Abschied von der Bühne plötzlich ganz schnell: Der Frontmann der Kölner Stimmungsband will „bis auf Weiteres“ nicht mehr auftreten. Grund sei die schwere Erkrankung seiner Frau, erklärt der 65-Jährige.
„Mein Platz ist jetzt bei meiner Frau. Sie hat eine lange, belastende Chemotherapie vor sich“, sagt Krautmacher. “Es wird ein schwieriger Weg, den wir gemeinsam gehen wollen.” Krautmacher und seine zweite Frau Anke sind seit 2011 verheiratet.
Patrick Lück ist bereit
Höhner, die in diesem Jahr das 50-jährige Bestehen der Band feiern, sind vor allem auf dem Land für ihre Karnevalslieder bekannt. Auch im hohen Norden und Süden Deutschlands wird zu Hits wie „Viva Colonia“, „Echte Fründe“ oder „Die Karawane Moves On“ gesungen und getanzt. Krautmacher mit gekräuseltem Schnurrbart ist seit 36 Jahren Sänger und Gesicht der Band.
Bereits im Februar gab er bekannt, dass er Ende dieses Jahres kein Musiker mehr sein werde. Der bisherige Nachfolger Patrick Lück wird früher als erwartet in Krautmachers Fußstapfen treten. Ein kompletter Vertrauensvorschuss wird es für Lück aber nicht: Vor einem Jahr kam er zu Höhner und bereitet sich seither auf seine Rolle als neuer Sänger vor.
„Die interne Übergabe ist längst erfolgt“, sagt Krautmacher. Deshalb ist er zuversichtlich, dass der Konzern trotz seines kurzfristigen Abgangs gut ohne ihn zurechtkommen wird. Seine Kollegen würden mit Verständnis auf seine Entscheidung reagieren.
„Wir haben noch viele Ziele“
In den nächsten Tagen sind die Höhners für zahlreiche Karnevalsauftritte gebucht, bis Ende des Jahres werden sie rund 20 Konzerte in verschiedenen Städten geben. Krautmacher wollte sich eigentlich am 23. Dezember bei einem Konzert im Kölner Stadion von seinen Fans verabschieden – ob es dazu kommt, ist aber noch ungewiss: “Wir fahren gerade in Sichtweite.”
Er und seine Frau hätten erst vor etwa drei Wochen von der Krankheit erfahren. Er glaube fest an die Wirkung der Behandlung, sagt Krautmacher. „Wir haben noch viele Ziele, die wir erreichen wollen“, erklärt er und fügt hinzu: „Wir wollen zum Beispiel den Jakobsweg absolvieren, und wir waren noch nie in Griechenland.“ In den kommenden Wochen soll das Paar wolle sich voll und ganz auf die Therapie konzentrieren – und ansonsten mache er “viele schöne, lebensbejahende Dinge”.