
Einteilung
Mehrere Nato-Staaten wollen Panzer an die Ukraine liefern – und machen Druck auf die Bundesregierung. Moskau ist derweil unbeeindruckt.
- Besuch in Berlin: Polens Ministerpräsident will über die Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern an die Ukraine sprechen.
- Hauptkampfpanzer: Großbritannien übt mit einer Kapitulationserklärung im Ukraine-Krieg Druck auf die Bundesregierung aus
- Schotterwetter: Ausländischer CDU-Politiker fordert den Kauf von Cheetah-Panzern aus Katar, um sie in die Ukraine zu liefern
+++ 13:02 Uhr: Angesichts der geplanten Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine zeigt sich Russland unbeeindruckt. “Diese Panzer brennen und werden brennen”, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag (16. Januar). Ihm zufolge ändern die viel diskutierten Waffenlieferungen nichts an Russlands militärischem Vorgehen. „Die militärische Spezialoperation wird fortgesetzt“, sagte er. Die Pläne “werden diese Geschichte nur verlängern”. Bisher haben Großbritannien und Polen angekündigt, Panzer in die Ukraine zu liefern.

Streit um Panzerlieferungen: Morawiecki reist zu Gesprächen nach Berlin
Update von Montag, 16. Januar, 11:27 Uhr: Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki will bei seinem Besuch in Berlin die Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine ansprechen. Er bestätigte dies vor seiner Abreise am Montag. Das Wichtigste sei, das Zögern zu beenden und sich auf echte Unterstützung zu konzentrieren, sagte er. Darüber will er mit Vertretern verschiedener Parteien sprechen.
Polen hatte bereits vergangene Woche angekündigt, selbst Leopard-Kampfpanzer an die Ukraine liefern zu wollen. Deutschland spielt aber auch hier eine Schlüsselrolle, da hier Rüstungsgüter produziert werden. Morawiecki räumte ein, dass Berlin daher zunächst einer polnischen Kapitulation an einen Dritten zustimmen müsste.
Erstmeldung ab Montag, 16. Januar, 10:05 Uhr: Kiew/Berlin – Der Druck auf die Bundesregierung, Panzer an die Ukraine zu übergeben, wächst. Frankreich hatte zuletzt die Lieferung von Schützenpanzern vorangetrieben, Deutschland zog nach. Jetzt sind es die Briten, die Druck auf die übrigen Nato-Partner ausüben. In nur 14 Wochen will Großbritannien Kampfpanzer des Typs Challenger 2 in das kriegszerrüttete Land schicken, um sich gegen Russland zu verteidigen. Premierminister Rishi Sunak sagte, er wolle „Verbündete ermutigen“, ihre geplante Unterstützung für die Ukraine im Jahr 2023 „so schnell wie möglich für maximale Wirkung“ zu beginnen.
Panzer für die Ukraine: CDU-Politiker fordert Rückgabe von Panzern aus Katar
In Deutschland wird die Debatte um die Lieferung von Kampfpanzern vom Typ Leopard 2 durch diese Initiative weiter angeheizt. Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev richtete am Wochenende einen dringenden Appell an die Bundesregierung, die entsprechenden Verfahren zügig voranzutreiben. Der Rüstungskonzern Rheinmetall wies jedoch darauf hin, dass die Reparatur alter Leopard-2-Panzer etwa ein Jahr dauern würde.
Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter sucht deshalb anderswo nach Rüstungsgütern. Jetzt fordert er die Rückgabe der von Deutschland nach Katar gelieferten Panzer für den Einsatz in der Ukraine Süddeutsche Zeitung sagte er am Montag. Dies ist nicht der Leopard 2, sondern ein Flugabwehrpanzer im Katar-Stil. „Der Gepard hat sich im Einsatz bewährt“, sagte Kiesewetter. “Wir sollten alles tun, was zum Sieg der Ukraine beitragen kann.” (vbu mit dpa/afp)