
Abu Dhabi (dpa) – Die Formel 1 verbeugt sich vor Sebastian Vettel. Der viermalige Weltmeister bestreitet heute in Abu Dhabi (14 Uhr/Sky) den letzten Grand Prix seiner Karriere. Sportlich interessiert den 35-Jährigen nichts mehr, will aber trotzdem stark abschließen. Für das Red-Bull-Team von Weltmeister Max Verstappen ist die Vize-WM noch in weiter Ferne.
Vettels große Karriere neigt sich dem Ende zu
Der 299. Grand Prix von Sebastian Vettel ist zugleich der letzte. Bei idealen Bedingungen bleiben dem viermaligen Weltmeister noch 58 Runden oder 306 Kilometer, bevor er aufgibt. Vettel bereitet sich auf emotionales Chaos vor. Der 35-Jährige fühlt sich wohl mit seiner Entscheidung, sich nach 16 Jahren in der Formel 1 zurückzuziehen und hat mehr Zeit für ein Privatleben und neue berufliche Ziele. Er ist mit sich im Reinen. “Ich habe oft darüber nachgedacht und es fühlt sich gut an”, sagte Vettel, der während seiner zwei Jahre bei Aston Martin von hinten fuhr. Als Sieger wurde er Neunter, die wenigsten Punkte für ihn in Abu Dhabi, wo er 2010 zum ersten Mal Weltmeister wurde. Vater Norbert und sein Bruder Fabian sind für die seelische Unterstützung da.
Wird Verstappen diesmal Perez helfen?
In São Paulo weigerte sich der langjährige Weltmeister Max Verstappen, Sergio Perez von Red Bull zu unterstützen. Der Mexikaner kämpft noch um den Vizeweltmeistertitel. Bei Ferrari ist er gleichauf mit Charles Leclerc. Nach einer Woche mit vielen Zoff will Verstappen nun im Kampf um die Positionen helfen. „Wenn sich die Möglichkeit ergibt, als Team zu helfen, werden wir das auf jeden Fall tun“, bekräftigte der Niederländer, der auf seinen 15. Saisonsieg aus ist. Beim Sieg versuchte er sogar, Perez mit einem Schleudertrick kurz vor Schluss zu einer schnellen Runde zu verhelfen. Aber es half den Mexikanern nicht. Verstappen startet also vor seinem Team von der Pole.
Mercedes ein Jahr nach dem Formel-1-Finale
In Brasilien veröffentlichte George Russell die Silberpfeile. Der Engländer holte den ersten Saisonsieg für Mercedes vor Teamkollege Lewis Hamilton. „Die Hackordnung ist immer noch Dritter, aber wir sind sehr nah dran“, sagte Teamchef Toto Wolff. Der Yas Marina Circuit mit seinen langen Geraden und engen Kreuzungen ist dem Mercedes jedoch nicht gewachsen. Ein Jahr nach dem Finale, als Hamilton seinen WM-Titel in der letzten Runde an Verstappen verlor, sieht es nicht danach aus, als hätte er gewonnen. Nur Platz fünf für Hamilton, Platz sechs für Russell und die Rückkehr von Hoppels Ergebnis auf der schnellen Strecke schmälerten das Selbstvertrauen deutlich.
Ein Ende und ein Neuanfang für Schumacher
Nach zwei Jahren arbeitet das amerikanische Team Haas für Mick Schumacher. Ein schwerer Schlag für den 23-Jährigen, der aufgrund der Unfälle in der ersten Saisonhälfte die Führung des Teams am weiteren Engagement zweifeln ließ. Das Aus bei Haas könnte langfristig ein Sprungbrett für den Sohn von Weltmeister Michael Schumacher sein. Mick Schumacher, 13. im ersten Rennen in Abu Dhabi, hat bei Williams noch eine kleine Chance auf ein Stamm-Cockpit für 2023. Aber ein Job bei Mercedes als Ersatzfahrer ist durchaus möglich. Schumacher kann viel von den langjährigen Weltmeistern lernen. „Wir glauben, dass wir ihn ignorieren können, wenn sich die Situation ergibt“, sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff.