Dreimal Rendite made in Germany

Auch wenn die großen internationalen Player viel Aufmerksamkeit bekommen, gibt es hierzulande auch starke Unternehmen. Oft findet man abseits der ausgetretenen Pfade, was man sucht.

Es ist ein vielfach beschriebenes Phänomen: Menschen investieren intuitiv lieber in ihr eigenes Land. Denn oft kennt man die Unternehmen und deren Produkte, die Geschäftsberichte müssen nicht erst übersetzt werden, man liest gelegentlich etwas über die Werte in der Presse – all das schafft Vertrauen.

Grundsätzlich empfiehlt es sich jedoch, diesen sogenannten Home Bias zu vermeiden und beispielsweise in ETFs auf den international diversifizierten MSCI World und zusätzlich ausgewählte international diversifizierte Einzelwerte zu investieren. Auf diese Weise können die Rückgabechancen erhöht werden. Als beispielsweise die Tech-Rallye in vollem Gange war, war es fast unmöglich, US-Aktien zu ignorieren, und Unternehmen wie Tesla, Alphabet oder Amazon stehen trotz ihrer schlechten Performance immer noch auf vielen Kauflisten.

DAX-Aktien sehen im Vergleich oft langweilig aus. Kritiker bemängeln auch, dass der DAX im internationalen Vergleich nicht die ihm gebührende Rolle bei der Berichterstattung über den deutschen Aktienmarkt spielt. Dies zeigt sich beispielsweise an der geringen Gewichtung deutscher Blue Chips im Weltbörsenindex. Wie das Finanzmagazin Hauptstadt beschreibt in einem aktuellen Online-Artikel, dass der Anteil deutscher Aktien in der MSCI-Welt derzeit bei mageren 2,06 Prozent liegt. Mit dem Ausstieg von Linde aus dem deutschen Leitindex, so der Bericht weiter, werde der Deutschlandanteil sogar unter 2 % fallen.

Anleger, die jedoch verstärkt auf DAX-Aktien setzen – etwa gebündelt über entsprechende ETFs oder Aktienfonds – mussten im bisherigen Jahresverlauf ebenfalls deutliche Verluste hinnehmen. Auch wenn die jüngsten Kursentwicklungen etwas Hoffnung machen: Gemessen an der Jahresperformance weist die DAX-Bilanz noch immer ein großes Defizit auf.

Statt DAX-Fokus: Kleinere Spitzenwerte werden oft übersehen

Wer von der Performance namhafter Blue Chips enttäuscht ist, sein Portfolio aber gerne um heimische Unternehmen ergänzen möchte: Abseits des Mainstreams findet man immer noch Top-Performer. Einige sind Branchenführer oder einfach starke Unternehmen, die von bestimmten Entwicklungen profitiert haben. Wir schauen uns drei beispielhafte Aktien an, die in diesem Jahr kräftige Kursgewinne verbuchen und den deutschen Leitindex weit hinter sich lassen.

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Auf der Modeschmuck-Überholspur: Bijou Brigitte (WKN: 522950)

Der Wunsch nach modischen Ketten, Ringen mit viel Bling-Bling oder modischen Haaraccessoires scheint unaufhaltsam: Seit 1963 werden Kunden in mittlerweile rund 990 Bijou-Brigitte-Filialen im In- und Ausland fündig. Die Geschäfte befinden sich meist in Einkaufszentren oder zentral an großen Einkaufsstraßen. Zielgruppe ist laut Unternehmen die Modebranche, meist Frauen – und divers in Bezug auf Alter und Einkommen. Ob sie das Schulmädchen ist, das neue Ohrringe kaufen möchte, oder die Geschäftsfrau, die hier nach erschwinglichen neuen Trends sucht. Diese Mischung scheint für den Erfolg des Hamburger Unternehmens verantwortlich zu sein.

Der Halbjahresbericht 2022 weist einen Umsatz von 131,3 Millionen Euro aus – im Vorjahr waren es 63,4 Millionen Euro gewesen. Zum 30. Juni 2022 lagen die PFC bei 11,7 Mio. Euro (Vorjahr: -27,2 Mio. Euro). Das Unternehmen führt diese deutlichen Steigerungen auf die schrittweise Aufhebung der Corona-Beschränkungen und die Normalisierung des Verbraucherverhaltens zurück. Aufgrund der eingeschränkten Nachfrage der privaten Haushalte hat sich das Umsatzwachstum im ersten Halbjahr nochmals beschleunigt. Das positive Konzernergebnis erhöhte auch den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von -8,7 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2021 auf 25,3 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2022.

Die Aussichten für die weitere Geschäftsentwicklung sind positiv: „Unter der Voraussetzung, dass keine externen Störungen, wie beispielsweise neue Beschränkungen im Zusammenhang mit der Pandemie oder größere wirtschaftliche Störungen durch den Krieg in der Ukraine, die weitere Geschäftsentwicklung beeinträchtigen, werden die Umsätze der Bijou Brigitte Gruppe im Geschäftsjahr 2022 zwischen 280,0 Mio. € und 300,0 Mio. € liegen (Geschäftsjahr 2021: 216,0 Mio. €)“, heißt es im Halbjahresbericht.

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Auch an der Börse ging es in den vergangenen Monaten stetig bergauf: Über das Gesamtjahr konnten Anleger einen satten zweistelligen Zuwachs der Bijou Brigitte-Aktie verzeichnen.

Telekommunikationstechnik aus Bayern: ADVA Optical Networking (WKN: 510300)

Auch ADVA Optical Networking SE mit Sitz in der Nähe von München hat bisher eine sehr gute Börsenbilanz. Die Gruppe konzentriert sich auf Wachstumsmärkte im Bereich Telekommunikation mit den großen Trends Mobilität und Cloud-Technologie. Wie im Halbjahresbericht 2022 zusammengefasst, verzeichnete ADVA im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Umsatzsteigerung bei gleichzeitig gesunkener Bruttomarge. Aufgrund des deutlich niedrigeren Betriebsergebnisses meldet ADVA einen deutlichen Rückgang des Nettogewinns von 23,2 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zu 13,5 Millionen Euro im aktuellen Zeitraum.

Im zuletzt veröffentlichten Statement für das zweite Quartal 2022 heißt es in einem Zitat von Uli Dopfer, CFO von ADVA: Im Vorquartal sind wir im Vergleich zum Vorjahresquartal erneut gewachsen. Dies unterstreicht das positive Marktumfeld und den Rückenwind, den wir auf der Nachfrageseite spüren. Der Finanzvorstand erklärt weiter:

In der zweiten Jahreshälfte müssen wir uns jedoch Herausforderungen stellen, die sich aus erhöhten Beschaffungskosten und unterbrochenen Lieferketten ergeben. Trotz der erhöhten Reserven liegt unsere Liquidität bei zufriedenstellenden 63 Millionen Euro. Vor dem Hintergrund eines anhaltend starken Auftragseingangs und eines stärkeren Dollars in Verbindung mit anhaltend höheren Lieferkettenkosten haben wir uns entschieden, unseren Ausblick für das Geschäftsjahr entsprechend anzupassen, was wir in einer Ad-hoc-Mitteilung am 15. Juli bekannt gegeben haben. Wir erhöhen unsere Umsatzprognose auf 680 bis 730 Millionen Euro und reduzieren die Pro-Forma-EBIT-Marge um einen Prozentpunkt auf fünf bis neun Prozent.

Neue Energien drängen auf: Energiekontor (WKN: 531350)

Die im SDAX notierte Energiekontor AG ist seit 30 Jahren führend beim Ausbau der Solar- und Windenergie und gilt damit als Pionierunternehmen auf diesem Gebiet. Energiekontor übernimmt alle Leistungsstufen von der Planung über den Bau bis hin zur Betriebsführung von Wind- und Solarparks. Seit Gründung des Unternehmens umfasst die Bilanz 132 Windparks und 13 Solarparks mit einer Gesamtleistung von mehr als einem Gigawatt. Das Investitionsvolumen gibt der Bremer Konzern mit rund 1,8 Milliarden Euro an.

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Energiekontor meldete kürzlich den erfolgreichen Abschluss des Genehmigungsverfahrens für den Bau von drei Solarprojekten in Mecklenburg-Vorpommern. Der Halbjahresbericht 2022 weist einen Umsatz von 52,5 Mio. € (Vorjahreszeitraum: 40,2 Mio. €) aus. Das EBITDA betrug 30,7 Millionen Euro gegenüber 26,2 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2021. Das Ergebnis je Aktie betrug 0,61 Euro gegenüber 0,40 Euro im Vorjahreszeitraum.

Der Bericht verweist auf die politisch motivierte Entwicklung, dass während des Krieges in der Ukraine dem Ausbau erneuerbarer Energien wieder größeres Gewicht beigemessen werde. Die Aussichten sind also positiv:

Das Anfang 2022 gesetzte Ziel, für das Geschäftsjahr 2022 insgesamt eine GPI-Steigerung von zehn bis 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu erreichen, erscheint aus heutiger Sicht bei planmäßigem Geschäftsverlauf weiterhin erreichbar.

Obwohl die Aktie im bisherigen Jahresverlauf immer wieder gefallen war, rundeten deutliche Kurssprünge die Bilanz wieder ab: Seit Jahresbeginn notiert die Aktie aktuell zweistellig im Plus.

Fazit: Ausgewählte deutsche Nebenwerte konnten bisher auch in diesem sehr schwierigen Marktumfeld positiv zur Rendite beitragen. Um Kursverluste zu reduzieren, verteilen Sie Ihr Anlagekapital auf verschiedene Aktien, Branchen, Anlageklassen und Anlageregionen. Mit Smartbroker handeln Sie an allen deutschen Börsen und einer Vielzahl internationaler Handelsplätze. Bei gettex handeln Sie bereits ab 0 Euro (ab 500 Euro Ordervolumen pro Trade) zzgl. Standard-Spreads und Call-Optionen.

Autor: KS, Herausgeber smartbroker.de

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