Ende der Welt – Die tägliche Glosse: Globetrottel: Von GOATs und anderen Böcken | radioWelt | Bayern 2 | Radio

"Das Ende der Welt"Autorin Barbara Kostolnik |  Bild: NEIN

Wir wissen von Profi-Fußballern – und in diesem Fall muss man wirklich EINMAL beim generischen Mann bleiben – dass eine ihrer größten Schwächen nicht nur ihre schmutzige Lucre, Körperbehaarung und Verzierungen ist, sondern vor allem ihre Geographie. Selbst Fußballfans kennen den ewig gültigen Satz, den der leicht schmollende und noch leichter gefallene Hesse Andy Möller auf die Welt brachte: „Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien.“ Möller wusste schon vor dreißig Jahren, dass es egal ist, wo man ist spielen, sind Fußballer nur einfache Universalgenies.

Und sie sind harte Wanderarbeiter. Rastlos durch die Welt wandern, immer auf der Suche nach dem neusten Hit. Das beste Beispiel für den GOAT, also den Größten aller Zeiten, wie die Fans den portugiesischen Power Forward Cristiano Ronaldo gerne nennen. Mit Ziegen hat das übrigens nicht viel zu tun, auch wenn Ronaldo gerade einen riesigen Dollar eingesteckt hat. Der Mann wurde kürzlich in Saudi-Arabien gesichtet, wo er einen neuen Verein in der Saudi Professional League fand: Al Nasr FC. Das muss man nicht wissen, aber wenn man dort spielen und Millionen machen will, sollte man wahrscheinlich eine ungefähre Vorstellung davon haben, wo es ist. Ronaldo war jedoch so überwältigt von dem herzlichen Empfang in der Wüste, dass er nicht einmal wusste, was mit ihm passiert war – geschweige denn, wo er war: „Es ist nicht das Ende meiner Karriere, nach Südafrika zu kommen“, sagte er . in einem frechen Ton der Überzeugung, als er der örtlichen Sportpresse vorgestellt wurde. Und natürlich wissen wir alle: Riad oder Rangun, Hauptsache Arabien.

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„Kreuzfahrt zu einem Ort weit weg vom Kreuz – auf den Spuren von Messis Ass“

Dort nämlich, wo sich bis vor kurzem, genauer gesagt vor der Weltmeisterschaft der Liebe in Katar, niemand für Fußball interessierte, schlägt nun sein pulsierendes Herz. Stadien gibt es mittlerweile wie Sand in der Wüste, und wie man Fifa-Präsident Gianni Infantino kennt, tüftelt er – wenn er nicht gerade Selfies vor offenen Särgen macht oder Despoten küsst – bereits am Geschäftsmodell „Cruising to a place far from Cruisen – auf den Spuren des Messias“. Und das muss er. Denn heimlich, still und trotz aller Bemühungen hat sich die männlichste aller Sportarten daran gemacht, dem königlichen Fußball die Show zu stehlen.

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Echte Männer mit echten Bierbäuchen und Bartdesigns direkt aus den 90ern zielen mit kleinen Dartpfeilen auf knallbunte Scheiben, jeder Treffer wurzelt in der giftigen Männlichkeit der Ronaldos dieser Welt. Die neuen echten Männer wälzen sich nicht mit wunden Gesichtern auf dem Boden herum oder greifen sich barfuß an. Beim Dart spielt es keine Rolle, wo es stattfindet: Hauptsache, die Kneipe hat eine solide Atmosphäre und die Luft hat genug Alkohol im Blut. Um den Weltreisenden Möller ein letztes Mal anzusprechen: Prag oder Pyrna, Hauptsache Kneipe.

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