Eschenloher Spedition Wittwer steuert Auslands-Kurs

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Von: Silke Reinbold-Jandrecki

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Seit fast 50 Jahren in Essenloe: Spedition Wittwer.
Seit fast 50 Jahren in Essenloe: Spedition Wittwer. © Bartel

Georg Witwers Pläne, den Sitz seiner Reederei von Essenloe in den Raum Augsburg zu verlegen, sind im Sande verlaufen. Aber das Gewicht der deutschen Seite nimmt ab.

Eschenloe – Mitte 2022 lagen zwei Optionen auf dem Tisch. Georg Witwer war fest entschlossen, den Sitz seiner Spedition nach fast 50 Jahren aus dem Blauenger Gewerbegebiet an der B2 im Bereich zwischen Schöngau und Augsburg nach Eschenloe zu verlegen. „Das operative Geschäft wandert ab“, kündigte der Vorstand damals an – so wird Eschenlohe von seinem Unternehmen künftig keine nennenswerte Gewerbesteuer mehr erhalten. Er stellte fest, dass es auf dem Gelände an Platz für sein expandierendes Unternehmen mangelte; es war speziell für LKW-Anhängerparkplätze. Und er beklagte unter anderem die mangelnde Unterstützung des CSU-Bürgermeisters Anton Kelbl, der die Vorwürfe zurückwies.

Wittwer: Varianten des Teilabzugs von Eschenloe scheitern

Witwer ist jetzt viel defensiver und verzeihender, kein einziges Wort der Kritik kommt über seine Lippen. Die Situation änderte sich, der Lkw-Logistiker musste umsteuern. Die beiden von ihm ausgehandelten Optionen eines Teilrückzugs aus Eschenlohe im Raum zwischen Schöngau und Augsburg scheiterten. Er würde 7.000 bis 10.000 Quadratmeter benötigen. Eine der Alternativen sei “kurz vor der Vertragsunterzeichnung” nach langen Verhandlungen kaputt gegangen, “die Anforderungen waren zu hoch”. Witwer beschreibt den Status quo wie folgt: „Unser Hauptsitz bleibt vorerst in Essenloe. Das operative Geschäft wird sukzessive ins Ausland verlagert.”

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Das Geschäft in Südosteuropa hat sich komplett nach Bulgarien verlagert

Deutschland spielt bei dem internationalen Transport- und Logistikunternehmen, das seine Lkw-Anhängerzahl um 70 auf fast 330 im Jahr 2022 erhöht hat, eine immer geringere Rolle, so der CEO. Stattdessen will Wittwer, das sein Kerngeschäft in England, Griechenland, Italien und Bulgarien sieht, verstärkt länderspezifische Aufträge vor Ort abwickeln. Das Geschäft in Südosteuropa sei “komplett nach Bulgarien verlagert worden”, sagt Witwer. Rund 20 Disponenten – ein Plus von 12 – hat er jetzt im Balkanland, vier in Essenloe. In Italien gibt es eine weitere Niederlassung von Witter, die ebenfalls stark wächst und das dortige Geschäft bedienen soll. Insgesamt gilt für die Belegschaft: Nur etwa jeder zehnte – genau 33 – der 320 Mitarbeiter verrichtet derzeit seine Arbeit in Eschenlohe, wo Verwaltung, Kundendienst, Lager und Teile der Werkstatt geblieben sind. Ende Mai 2022 gab Witwer die Zahl der Mitarbeiter in der Zentrale mit 65 an. Er wolle sie halten, sagte er damals. Allerdings wurde die Belegschaft halbiert. Unter anderem sind viele in den Ruhestand getreten, darunter auch Fahrer, deren Stellen nicht besetzt sind. „Niemand wurde gefeuert“, sagt der Geschäftsführer, der diese Woche 58 Jahre alt wurde. Zwei Auszubildende hinzugefügt.

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Acht in Deutschland zugelassene Fahrer

In Deutschland sind derzeit nur acht Wittwer-Brummi-Fahrer zugelassen. Zum Vergleich: In Bulgarien sind es 252. In Deutschland neues Personal für die Fahrerkabine zu finden, ist fast aussichtslos. Sie trainieren auf der Balkanhalbinsel – Sie haben eine Fahrschule übernommen. “Das ist ein großes Glück”, sagt Georg Witwer. Im Ausland nutzte er bestehende Infrastrukturen, die er erweiterte. “Das ist nur der Anfang. “Es spielt keine Rolle, woher die Lastwagen kommen.” Was die Entwicklung angeht, ist er mit sich im Reinen.

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In Essenloe herrscht Personal- und Platzmangel

In Essenloe treffen zwei Engpässe aufeinander – personell und räumlich. „Da sehen wir keine Perspektive.“ In der Vergangenheit hat Witwer seine Sensoren in Eschenloe auf Holzlagerflächen westlich des Gartenteils vergeblich platziert, um Sattelauflieger dauerhaft abzustellen – und heftige Kritik geerntet. Heute sagt Witwer, dem 50 Prozent des Unternehmens gehören, während sich seine Neffen Philip und Marcel Witwer die andere Hälfte teilen, dass die damalige Entscheidung demokratisch im Gemeinderat getroffen wurde und akzeptiert werden muss. Ihm tue die Eskalation „irgendwie leid“. Anhänger, die “irgendwo in der Botanik stehen, sind kein Highlight, das verstehe ich.”

Bürgermeister Kelble ist vorsichtig: Es gibt Dinge, die lassen sich nicht ändern. Als Raum, der für einen bestimmten Zweck zur Verfügung steht.

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