Flink: 400 Millionen Umsatz – und bald profitabel?

Während der Pandemie erlebten Lieferdienste einen wahren Aufschwung. In letzter Zeit war das Geschäft jedoch zäh. Flink glänzt jetzt mit Gewinnaussichten.

Flink macht mit einem tollen Logo auf sich aufmerksam - und bald gewinnen?

Flink macht mit einem tollen Logo auf sich aufmerksam – und bald gewinnen?
image alliance / imageBROKER | Norbert Nizza

Es war eines der großen Rennen des vergangenen Jahres: Wer wird der erfolgreichste Lebensmittellieferant – Gorilla oder Flink? Spätestens in der zweiten Jahreshälfte zeichnete sich ab, dass die Gorillas alleine nicht weiterkommen würden. Nach langen Gerüchten kam die Übernahme des ehemaligen Primus, den Gorilla-Gründer Kagan Sumer oft als Vorbild bezeichnete, durch den türkischen Zulieferer Getir für niemanden überraschend.

Der große Konkurrent Flink hat es offensichtlich geschafft, die Schlagzeilen für seinen Konkurrenten gut zu nutzen. Wie die Financial Times berichtet, machte das Unternehmen 2022 einen Umsatz von rund 400 Millionen Euro. Das stimmt das Team um Mitgründer und CEO Oliver Merkel optimistisch, für das vierte Quartal 2023 prognostiziert er sogar einen Gewinn – für das Deutschlandgeschäft, das etwa die Hälfte des Umsatzes des Lieferdienstes erwirtschaftet. Ein Jahr später soll das gesamte Geschäft profitabel sein. Bereits im September hatte Flink seine Sparmaßnahmen angekündigt.

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Der pinkfarbene Lieferdienst musste kürzlich einen Rückschlag hinnehmen: Die österreichische Tochter des Lieferdienstes meldete Insolvenz an. Das Verfahren vor dem Handelsgericht Wien hat Mitte Dezember begonnen. Im Inland war Flink in den Städten Wien, Graz und Innsbruck aktiv. Der Lieferdienst gründete die Tochtergesellschaft im September 2021, einen Monat später nahm sie den Betrieb auf. Der Geschäftsbereich in Österreich sollte mit finanzieller Unterstützung der deutschen Muttergesellschaft aufgebaut werden. Laut einem Flink-Sprecher war es nicht möglich, das Geschäft auf absehbare Zeit profitabel zu machen. Deshalb wurde die Reißleine gezogen. An den zwölf Standorten in den drei Städten waren zuletzt 163 Mitarbeiter beschäftigt, fast ausschließlich Fahrer und Lageristen. Am Ende stand ein zweistelliger Millionenverlust.

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Auf dem Weg zur Profitabilität?

In anderen Märkten lief es besser. Rechnet man ohne Verwaltungskosten in der Zentrale, seien bereits rund ein Fünftel der Flink-Zentren beziehungsweise Zustellorte rentabel, so Merkel weiter. Allerdings geht der Flink-CEO auch für die kommenden Monate von einem langsameren Wachstum aus. 2022 steigerte Flink seinen Umsatz von rund 80 Millionen Euro im Vorjahr um das Fünffache. Solche Erhöhungen werden auch nicht mehr realistisch sein, da Merkel mit dem Geld der Investoren sparsamer umgehen und weniger für eine schnelle Expansion ausgeben will.

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Bisher wurden 700 Millionen Euro in das 2020 gegründete Flink investiert. Zum Vergleich: Der Konkurrent „Gorillas“ sammelte insgesamt 1,3 Milliarden Euro bei Investoren ein – am Ende war vom Kapital fast nichts mehr übrig. Die aktuelle Finanzlage deutet darauf hin, dass Flink auf zusätzliche VC-Millionen für weiteres Wachstum nicht verzichten kann. Allerdings sind Spender nicht mehr so ​​großzügig wie in der Vergangenheit. Bis Ende nächsten Jahres sei Flink finanziell gut gerüstet, zitierte die FT Mitgründerin Merkel. Darüber hinaus gibt es ein starkes Engagement von bestehenden Investoren.

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