
Mittlerweile wird das Spiel auch in Sachsen von einem Arzt verschrieben
Auf Bestellung des Sportvereins – das hört sich erstmal sehr gut an. Aber es gibt ein paar Dinge, die Sie beachten sollten. Was das neue „Motion Recipe“ bedeutet.
Von Simon Lehner
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Sport wirkt sich positiv auf Ihr Wohlbefinden aus. Mit dem „Rezept für Bewegung“ können Ärzte nun Ratschläge zu körperlicher Aktivität geben.
© Daniel Schäfer
Sport und Bewegung sind die beste Medizin – das lernen schon die Kleinen. Diesem Ansatz folgend ist es interessierten Ärzten nun auch in Sachsen möglich, ihren Patienten eine schriftliche Bewegungsempfehlung und ein „Rezept für Bewegung“ auszuhändigen.
„Bewegungsrezept“ ist eine gemeinsame Initiative der Sächsischen Landesärztekammer, des Sächsischen Sportärztebundes (SSÄB) und des Landessportbundes Sachsen (LSB) sowie der Stadt- und Kreissportverbände, um Menschen zu mehr Bewegung und Führung anzuregen. aktiver Lebensstil. Es wird in diesem Jahr vom Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Soziale Zusammenarbeit mit 22.500 Euro gefördert und geht auf eine Initiative des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), der Bundesärztekammer und des Deutschen Sportärztebundes zurück. Sachsen ist das 14. Bundesland, in dem die Initiative umgesetzt wird.
Krankheiten vorbeugen durch Sport
Ein „Bewegungsrezept“ ist kein Rezept im alten Sinne, sondern eher ein grünes Rezept, bei dem Patienten auf medizinisch notwendige, aber nicht zulassungspflichtige Medikamente hingewiesen werden. Bei Bedarf kann der Arzt nun einige vorbeugende Maßnahmen im Fitnessstudio empfehlen und verordnen. Patienten können sich in der Datenbank unter „Sport pro Gesundheit“ der Region zuordnen lassen und direkt zum Sportverein gehen. Das Besondere an Sachsen ist, dass sich Patienten an ihren Kreis- oder Stadtverband und ihr Rezept wenden können – falls sie online nicht die passende Einrichtung finden.
„Die Herausforderung besteht darin, die Menschen weiterhin zu ermutigen, in ihrem täglichen Leben aktiv zu sein und sich regelmäßig zu bewegen. Genau hier setzt das neue Rezept an. Damit kann beim Sächsischen Sportverein eine Empfehlung für Bewegung und Bewegung ausgesprochen werden. Bewegung und Sport werden präventiv als Medizin eingesetzt, sagt LSB-Präsident Ulrich Franzen.
Die Ausstellung eines „Bewegungsrezeptes“ ist eine freiwillige ärztliche Leistung, die von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden kann. Auch geringe Mitgliedsbeiträge und Studiengebühren für Sportvereine müssen von den Versicherten selbst getragen werden. Einige Sportleistungen können von den Krankenkassen gefördert werden. Dies sollte jedoch im Einzelfall mit der Krankenkasse abgeklärt werden.
Künftig Sport statt Physiotherapie?
Künftig kann der Weg nicht nur in eine Apotheke oder Physiotherapiepraxis führen, sondern zu gesundheitsorientierten Einrichtungen in einem örtlichen Sportverein. Denn richtige Bewegung ist, wie viele Studien belegen, sehr wichtig, um vielen chronischen Krankheiten vorzubeugen und wirkt sich positiv auf Gesundheit, Geist und Körper aus. In anderen Ländern durchgeführte Studien haben gezeigt, dass Patienten dem Rat ihres Arztes vertrauen und die meisten von ihnen mehr an Gesundheitserziehung interessiert sind, wenn sie auf dem Rat des Arztes basiert.
Der Vorsitzende des SSÄB, Dr. Axel Klein sagt: „Ist mit dieser einzigartigen medizinischen Beratung erst einmal der Zugang zum richtigen Übungsplatz gefunden, stehen die Chancen gut, dass dieser noch lange genutzt wird.“
Das verschreibungspflichtige Gesundheitsspiel gibt es schon lange. In Freital ist der Reha-Sportverein Deuben dafür die zentrale Anlaufstelle. Für Vereinsvorsitzenden Eiko Brückner ist der Start der neuen Rezeptur noch nicht ganz nachvollziehbar. „Man kommt mit Rezept zu uns und absolviert Übungseinheiten oder Kurse – und das ohne Zuzahlung“, sagt Brückner.
Es stellt sich daher die Frage, wie viel die Bürger nutzen, wofür sie bezahlen müssen, während es Möglichkeiten gibt, dies ohne Kosten für sie zu tun. „Jeder gesetzlich Versicherte hat derzeit Anspruch auf zwei Kurse pro Jahr, die von der Krankenkasse bezahlt werden. Das nennt man Primärprävention“, erklärte Brückner. Ob das „Übungsrezept“ in der Region richtig angenommen wird oder unbeachtet bleibt, bleibt abzuwarten.