Handwerk – Kriegsfolgen: Handwerksbetriebe machen weniger Umsatz – Wirtschaft

Berlin (dpa) – Drei von fünf Handwerksbetrieben sind Recherchen zufolge von Umsatzeinbußen durch den Krieg in der Ukraine betroffen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) gemeinsam mit Kammern und Fachverbänden vom 22. bis 28. November 2022 unter mehr als 3.000 Handwerksbetrieben durchgeführt hat.

Am stärksten betroffen war den Ergebnissen zufolge der Lebensmittelhandel – 80 Prozent der Betriebe gaben an, Umsatzeinbußen zu verzeichnen. In der Automobilbranche sowie in den privaten Dienstleistungs- und Gesundheitsberufen sind es jeweils rund 70 Prozent. Nach Meinung der Hälfte aller Befragten sind die Rückgänge darauf zurückzuführen, dass die Kunden weniger kaufen. Jedes vierte Unternehmen gab an, dass Aufträge aufgrund steigender Beschaffungs- und Energiekosten storniert wurden. Mehrfachnennungen waren möglich.

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Hohe Energie- und Lebensmittelpreise

Steigende Energie- und Lebensmittelpreise heizen seit Monaten die Inflation an. Im Oktober stieg die jährliche Inflationsrate auf 10,4 Prozent, das ist der höchste Stand seit 70 Jahren. Im November sank sie wieder leicht auf 10 Prozent. Hohe Inflationsraten mindern die Kaufkraft der Verbraucher. Dadurch kann der Konsum als wichtige Säule der Wirtschaft reduziert werden.

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ZDH-Präsident Hans-Peter Wohlseifer zeigt sich besorgt: „Unsere Ergebnisse der aktuellen Umfrage zeigen, dass die aktuellen Folgen der Krise das Handwerk in einer vielfach existenzbedrohenden Weise treffen, was selbst während der Pandemie nicht der Fall war Corona. “, sagte er der Agentur Deutsche Presse.

In schwierigen Situationen wird dringend Hilfe benötigt

Energieintensive Unternehmen, deren Zahlungsfähigkeit gefährdet ist, müssten dringend die von der Bundesregierung angekündigten Härtehilfen bis zum kommenden März in Anspruch nehmen, forderte Wallseifer. Die Bundesregierung plant eine Gas- und Strompreissenkung für Haushalte und Gewerbe, die ab März 2023 gelten soll. Dann ist für Januar und Februar eine rückwirkende Entlastung vorgesehen.

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Ende November gaben 20 Prozent der Befragten an, aufgrund steigender Energiekosten Zahlungsschwierigkeiten zu haben. 15 Prozent berichteten von Liquiditätsproblemen aufgrund von Lieferengpässen. 72 Prozent sind nach eigenen Angaben nicht in finanziellen Schwierigkeiten. Hier waren mehrere Antworten möglich.

© dpa-infocom, dpa: 221202-99-749163/2

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