
Stand: 13.01.2023 10:14 Uhr
Tesla senkt die Preise für das Model 3 und den Bestseller Model Y. In Teilen Europas und den USA werden Elektroautos bis zu 20 Prozent günstiger. Der Hersteller tut sich schwer, seine Verkaufsziele zu erreichen.
Der amerikanische Hersteller von Elektroautos Tesla hat Preissenkungen für wichtige Modelle in Deutschland angekündigt. Für die Limousine Model 3 und den Weltbestseller Model Y müssen Kunden in Deutschland je nach Konfiguration zwischen einem und 17 Prozent weniger bezahlen.
Tesla setzt also seine neue Strategie fort, die Preise aggressiv zu senken, nachdem der Konzern zuletzt Lieferschätzungen verfehlt hatte.
Eine Änderung in der Strategie des Konzerns von Elon Musk
Auch in anderen Teilen Europas – wie Österreich, der Schweiz und Frankreich – sowie in den USA hat Tesla die Preise gesenkt. In den USA müssen Käufer inzwischen zwischen sechs und 20 Prozent weniger zahlen, rechnet die Nachrichtenagentur vor Reuters Ergebnis. Für einen US-Kunden, der einen niedrigeren Preis für das Model Y zahlt und die in diesem Monat in Kraft getretenen Zuschüsse der US-Regierung in Anspruch nimmt, beträgt der Rabatt 31 Prozent.
Tesla hat bereits in der vergangenen Woche und im Oktober die Preise in China, Südkorea, Japan, Singapur und Australien gesenkt. In China, dem zweitwichtigsten Markt nach den USA, verlangen die Amerikaner für Model 3 und Model Y inzwischen mehr als zehn Prozent weniger als zuletzt. In der Volksrepublik muss sich Tesla zunehmend gegen starke heimische Konkurrenz durch Anbieter wie BYD, Xpeng und Nio behaupten.
Die weltweite Welle von Preissenkungen markiert einen Strategiewechsel bei Tesla. Bis 2022 hatte das Unternehmen die Preise dank starker Verkäufe stetig erhöht. Im vierten Quartal verfehlte der Autohersteller jedoch die Analystenschätzungen zur Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge. Tesla wurde durch anhaltende Logistikprobleme und eine sinkende Nachfrage nach Fahrzeugen angesichts steigender Zinsen und Rezessionsängste gebremst.
Der Aktienkurs fiel innerhalb eines Jahres um 64 Prozent
Tesla hat im vierten Quartal weltweit 405.278 Autos verkauft und damit erneut einen neuen Rekord für das Gesamtjahr aufgestellt. Die 40-prozentige Steigerung gegenüber dem Vorjahr erfüllte jedoch nicht die hohen Erwartungen von Analysten, Investoren und dem Unternehmen selbst. Tesla-Chef Elon Musk hat sich das langfristige Ziel gesetzt, jährlich 50 Prozent mehr Autos auszuliefern.
Anfang Januar, nach Veröffentlichung der Zahlen an der Technologiebörse Nasdaq, fiel die Aktie des Autobauers deutlich um mehr als 14,66 Prozent und erlebte einen schwarzen Tag. Die Aktie setzte ihren Abwärtstrend fort. Sie hat im vergangenen Jahr rund 64 Prozent ihres Wertes verloren. Die Aktien liegen unter den Höchstständen von 2021.
Niedrigere Preise dürften nun die Nachfrage und das Interesse der Anleger wiederbeleben. Laut Analysten könnten sie auch den Druck auf lokale Wettbewerber in China erhöhen, niedrigere Preise anzubieten. Dies kann zu einer Rabattschlacht führen.