
In Indien wurden von 2010 bis 2021 mehr als 100 Tonnen Seegurken und fast 7.000 Seegurken gefangen – teils lebend, teils tot.
Das illegale Sammeln und der illegale Handel mit Seegurken im Meer rund um Indien gefährdet laut Tierschützern die Populationen in der Region. Die Umweltstiftung WWF und die Organisation Trafiko, die den Handel mit gefährdeten Tieren und Pflanzen kontrolliert, haben nun genauere Daten vorgelegt.
Demnach wurden in Indien von 2010 bis 2021 mehr als 100 Tonnen Seegurken und fast 7.000 Seegurken gefangen. Laut einem Bericht, den beide Organisationen im Vorfeld des Weltfischereitages am Montag (21. November) veröffentlichten, wurden die Tiere teilweise gefunden lebendig und teilweise tot.
Die länglichen und langsamen Tiere sind für Verkäufer profitabel, weil sie in einigen asiatischen Ländern zum Beispiel für die traditionelle Medizin oder als exklusives Lebensmittel verwendet werden. So berichtete das indische Verteidigungsministerium 2021, dass die Küstenwache auf einem Boot zwei Tonnen Seegurken im Wert von 80 Millionen Rupien (947.000 Euro) beschlagnahmt habe. Gleichzeitig sind Seegurken aber auch wichtig für das Meeresökosystem, weil sie zerfallende organische Stoffe verbrauchen und in wiederverwendbare Nährstoffe für andere Meereslebewesen umwandeln.
Dem Bericht zufolge ist das Einsammeln der Tiere einfach und die Weiterverarbeitung durch Trocknung kostengünstig. Die Tiere werden in der Regel trocken verkauft. Besonders oft sollen die gefangenen Tiere nach Sri Lanka, China oder in südostasiatische Länder gebracht werden, heißt es.
In Indien wurden die Tiere jahrzehntelang offiziell gehandelt, was ihre Populationen gefährdete. Vor fast 20 Jahren wurden jedoch das Sammeln, der Handel und die Verwendung aller rund 200 Seegurkenarten vor der Küste Indiens verboten. (dpa)