
Turnier in Indien
Strafe: Hockey der Männer gewinnt dritten Weltmeistertitel
Bhubaneswar
Was für ein Thriller. Deutschlands Eishockey-Herrenmannschaft gewinnt im Elfmeterschießen und feiert den ersten Weltmeistertitel seit 17 Jahren.
Die Freude von Deutschlands Eishockey-Herren über den WM-Triumph im Elfmeterschießen-Krimi wollte noch lange nicht enden. Die Spieler warfen ihre Schläger hin, stürmten auf Ersatztorhüter Jean-Paul Danneberg zu und feierten ihren goldenen Coup.
Der Kölner Keeper parierte in einem dramatischen WM-Finale den siebten und entscheidenden Elfmeter von Titelverteidiger Belgien und sicherte Deutschland damit den ersten Titel seit 17 Jahren.
Torschütze Niklas Wellen, der während des Turniers Vater wurde, war völlig am Boden zerstört. „Die letzten drei Wochen waren die besten meines Lebens. Wahnsinn, dass wir heute gewinnen, ich bin sprachlos“, sagte der 28-Jährige. Wellen schoss Deutschland mit sieben Turniertoren und zwei Verwertungen im Elfmeterschießen mit 5:4 (3:3, 1:2) zum Titel und darf seinem Sohn nun wie angekündigt die Goldmedaille um den Hals hängen.
Um 21:39 Uhr Ortszeit überreichte Kapitän Mats Grambusch die lang ersehnte Trophäe, während die Spieler zu „We are the Champions“ auf das Podium traten. Mit dem ersten großen Titel seit zehn Jahren sicherte sich die DHB-Auswahl ihren dritten WM-Titel und liegt nun mit Australien und den Niederlanden knapp hinter Rekordweltmeister Pakistan (4). „Ich freue mich unglaublich für dieses tolle Team. Manche haben so lange gewartet und sind so oft gestürzt“, sagte Bundestrainer Andre Henning.
Deutschland zeigt Haltung und Charakter
Der Weg ins Finale war nichts für schwache Nerven. „Das war eine Teamleistung von uns. Dass wir dreimal in K.-o.-Spielen zurückgekommen sind, ist kein Glück, aber es zeigt die Qualität, Mentalität und den Charakter dieser Mannschaft“, sagte Wellen nach den vorangegangenen enorm spannenden Spielen gegen England im Viertelfinale und Australien im Finale das Halbfinale. -Finale. Das Vertrauen des Teams ist riesig. „Wir werden den Pot gewinnen“, hatte Grambus vor dem Endspiel versprochen, obwohl die Belgier seit Jahren eine sehr gute und erfahrene Mannschaft sind.
„Sie sind ein Weltklasse-Team, sie haben so viel Qualität. Wir wussten, dass es ein großes Spiel werden würde. Dass wir im Elfmeterschießen gewinnen, ist Wahnsinn“, sagte Krefelder Wellen, dessen Vater Dirk kurzfristig nach Indien geflogen ist, um seinen Sohn und die Mannschaft zu unterstützen. „Sie waren in den letzten Jahren so dominant, das ist ein toller Abschluss unserer Geschichte, dass wir sie im Finale schlagen konnten“, sagte Wellen, der auch zum besten Spieler des Turniers gekürt wurde. “Der Junge ist ein absolutes Phänomen. Für mich ist er derzeit der beste Eishockeyspieler der Welt. Er hat uns zum Turnier geführt“, sagte Teamkollege Moritz Trompertz.
Auch der DHB-Vorsitzende Henning Fastrich war begeistert. „Ganz Deutschland ist stolz auf diese Mannschaft. Sie sind das Comeback-Team aller Zeiten“, sagte Fastrich. Mit dem Titelgewinn und der Aussicht auf ein weiteres erfolgreiches EM-Turnier in Mönchengladbach im August könnte sich auch die finanzielle Situation des Vereins verbessern. „Wir arbeiten alle sehr hart daran, dass die nächste Zeit bis zum Finale nicht mehr so lang wird, aber dieser Trend setzt sich fort“, sagte Sportdirektor Martin Schulze im Vorfeld des Finales.