Inflation und Krieg: Warum die große Krise in Deutschland ausblieb – Wirtschaft

Wer an 2022 denkt, reibt sich die Augen. Russland überfiel die Ukraine, die Preise stiegen auf Rekordhöhen – und die deutsche Wirtschaft wuchs immer noch schneller als in fünf der vergangenen zehn Jahre? Ja, in der Tat, entgegen aller Horrorprognosen. Der Überschuss in einem schlechten Jahr bringt den Bürgern Einkommen. Es hat viel damit zu tun, dass Regierungen, Unternehmen und Verbraucher gemeinsam klug handeln, anstatt sich von den verrückten Dingen, die passieren, täuschen zu lassen. Nun müssen sie sich in diesem Jahr gleich mehreren Herausforderungen stellen, um den Wohlstand in Deutschland zu erhalten.

Die Verbraucher handelten vernünftig, indem sie düstere Prognosen zurückwiesen, dass die Wirtschaft dramatisch zusammenbrechen würde. Trotz der hohen Preise gaben sie mehr aus als in den Vorjahren, was der Wirtschaft einen enormen Schub gab. Die Bürger scheuten ihre Ängste nicht, weil sie glaubten, trotz der Unsicherheiten ihre Arbeitsplätze zu behalten. Als 2020 doch eine große (Corona-)Krise ausbrach, sicherte die Regierung Arbeitsplätze durch kurzfristige Arbeitshilfe. Es schafft Vertrauen.

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Auch die Unternehmen haben sich in einem schwierigen Jahr gut behauptet. Sie gingen durch die Unsicherheiten. Sie sparten Benzin oder ersetzten es. Und sie einigten sich darauf, die Löhne in großen Industrien wie der Chemie- und Metallindustrie zu erhöhen, die die Arbeiter wegen der Inflation dringend brauchen.

Trotz mancher Schwächen hat die neue Bundesregierung einiges richtig gemacht. Sie hält an Sanktionen gegen den Aggressor Russland fest, trotz dummer Warnungen von ganz links und ganz rechts, Deutschland dürfe den großen Energieversorger nicht verärgern. Und die Bürger von hohen Energiekosten befreit. Anfangs zu zögerlich, aber mit der Bremse bei Strom- und Gaspreisen jetzt stark.

Die Industrie sollte weiterhin auf den Wirtschaftsstandort Deutschland vertrauen

Das soll die Bürger dazu animieren, auch in diesem Jahr trotz der zunächst noch hohen Preise weiter zu konsumieren. Es mag hilfreich sein zu verstehen, dass der russische Angriff und das Einfrieren der Gaslieferungen die Hauptursachen für die Rekordinflation waren – es handelt sich also nicht unbedingt um ein dauerhaftes Phänomen, wie die langjährigen Alarmisten behaupten. Nach anfänglichem Zögern demonstriert die Europäische Zentralbank, dass sie Preiserhöhungen verhindert. Dies sollte Bürger und Unternehmen davon abhalten, ständig höhere Löhne und Preise zu fordern, was die Inflation eigentlich verewigen würde.

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Es bleibt zu hoffen, dass die Industrie dem Wirtschaftsstandort Deutschland vertraut. Das deutsche Exportmodell ist nicht tot, auch wenn Russland und China die partnerschaftliche Globalisierung zunehmend aufgeben. Die Branche hat in Deutschland eine Zukunft, auch wenn das angesichts der teuren Energie illusorisch erscheint.

Es ist klar, dass die Regierung Unternehmen stärker unterstützen sollte. Deutschland muss mit einer starken EU neue Bündnisse in Asien, Afrika und Amerika eingehen, um der Deglobalisierung entgegenzuwirken. Wichtig wären dafür das Mercosur-Abkommen mit Südamerika und das Handelsabkommen mit den USA. Die Grünen und die Linke, die selbst gegen Freihandel mit liberalen Demokratien wie Kanada sind, verkennen die Grundlage unseres exportgetriebenen Wohlstands.

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Wenn es um Energie geht, muss die Regierung Beschwerden einiger Unternehmen ernst nehmen, dass Gas- und elektrische Bremsen ihnen nicht helfen. Das Problem geht darüber hinaus. Wenn Energie in den USA und Asien langfristig deutlich billiger bleibt, werden Unternehmen abziehen. Da hilft nur der schnelle Ausbau erneuerbarer Energien und der massive Einsatz von Wasserstoff. In der Übergangsphase sind Beihilfen für Unternehmen sinnvoll, um Kostennachteile gegenüber anderen Regionen abzubauen. Das alles kostet Geld, aber es hilft dem Klima und den Arbeitsplätzen. In einer Zeit, in der China oder die USA industriepolitisch aktiv werden, müsste sich Deutschland ohne Industriepolitik von seiner Industrie verabschieden.

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