
Die Tat ereignete sich eine Stunde vor Ladenschluss: Nach früheren polizeilichen Erkenntnissen griff der 47-Jährige gegen 13 Uhr eine 44-jährige Mitarbeiterin des Megamix-Ladens in der Hauptstraße an und erschoss sie. Wie die Polizei mitteilt, hat der Mann mehrere Schüsse abgegeben. Die Frau starb trotz sofortiger Wiederbelebungsmaßnahmen der Retter noch vor Ort.

Einsatzteams von DRK und Polizei stehen hinter einem Absperrband bei Megamix an der Hauptstraße. Eine Frau wurde am Samstag in dem Geschäft getötet. Als Tatverdächtiger wurde ein 47-jähriger Mann festgenommen. | Bild: David Pichler/dpa
Der 47-jährige Tatverdächtige soll der von der Mitarbeiterin getrennt lebende Ehemann sein. Laut Polizei betrat er deutlich betrunken den Laden, in dem sich die Post befindet, und richtete eine Waffe auf den Arbeitsplatz der Frau. Weitere Personen wurden nicht verletzt. Die Polizei teilte am Samstagnachmittag mit, dass keine Gefahr mehr für die Bevölkerung bestehe.
Wie viele Kunden sich zum Tatzeitpunkt im Laden aufhielten, war am Samstagnachmittag noch unklar. Es seien aber noch weitere Personen im Laden gewesen, sagte Polizeisprecher Oliver Weißflog. Andere Personen habe der Verdächtige nicht erschossen. Kriseninterventionskräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hatten den ganzen Nachmittag über mehrere Zeugen der Tat betreut.
Die Polizei nimmt Beziehungskriminalität auf
Der Tatverdächtige flüchtete unmittelbar nach der Tat mit einem Taxi, das er bereits in den Laden gebracht hatte. Er wurde jedoch festgenommen und im Rahmen der Fahndung, die kurz darauf begann, vorübergehend inhaftiert. Die Kriminalpolizei Friedrichshafen und die Staatsanwaltschaft Konstanz haben die Ermittlungen aufgenommen.
Motiv und Vorgeschichte der Tat stehen laut Polizei noch nicht fest. Man gehe aber davon aus, dass es sich um einen Beziehungsakt gehandelt habe, sagte Weißflog dem SÜDKURIER. „Mehr können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, die Ermittlungen stehen erst am Anfang“, sagte Weißflog.

Der Laden an der Hauptstraße war großflächig abgesperrt. Der Verdächtige flüchtete zunächst mit einem Taxi, wurde aber bald von einem Streifenwagen der Polizei eingeholt und festgenommen. | Bild: David Pichler/dpa
Gerüchte auf Facebook: SEK war nicht dabei
Zahlreiche Gerüchte kursierten kurz nach der Veranstaltung in den sozialen Medien. Mehrere Personen berichteten auf Facebook, dass eine Spezialeinheit der Polizei (SEK) den Laden überfallen habe. „So war es jedenfalls nicht“, betonte Weißflog. Vor Ort waren ausschließlich Beamte der Polizeidirektion Ravensburg und der Kriminalpolizei. Es kam auch nicht vor, dass “schwer bewaffnete Polizisten” das Gebäude umstellten. Die Polizei räumte den Laden sofort und sperrte den Bereich davor ab.
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