
Hat der ehemalige US-Präsident Donald Trump als Immobilienunternehmer fragwürdige Methoden angewandt, um die Steuerbehörden zu umgehen? Seine Steuererklärungen sollen nun Licht ins Dunkel bringen.
Medienberichten zufolge stellt das US-Finanzministerium Steuerunterlagen von Ex-Präsident Donald Trump einem Ausschuss des Kongresses zur Verfügung. „Das Finanzministerium hat gemäß der Gerichtsentscheidung von letzter Woche gehandelt“, zitierten US-Medien den Sprecher des Ministeriums.
Trump hat sich jahrelang geweigert, rechtliche Mittel zur Herausgabe der Dokumente einzusetzen – und ist letzte Woche schließlich vor dem obersten Gericht der Nation gescheitert. Der Oberste Gerichtshof lehnte einen Antrag seiner Anwälte ab, die Herausgabe von Steuerdokumenten an das von den Demokraten geführte House Treasury Committee zu stoppen.
Hat Trump etwas zu verbergen?
Anders als in den USA üblich, hat der Immobilienunternehmer Trump seine Steuererklärungen weder als Präsidentschaftskandidat noch nach seinem Einzug ins Weiße Haus öffentlich gemacht. Kritiker vermuten daher, dass der Republikaner etwas zu verbergen hat.
Die Demokraten wollen unter anderem prüfen, ob die Dokumente einen Interessenkonflikt des Unternehmers offenbaren und ob er mit fragwürdigen Methoden Steuern spart. Vor zwei Wochen hatte Trump angekündigt, bei der Wahl 2024 erneut als republikanischer Präsidentschaftskandidat anzutreten.
Es bleibt nur noch wenig Zeit
Berichten zufolge ist nicht damit zu rechnen, dass die Dokumente sofort der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Unklar blieb auch, ob die Kommissionsmitglieder die Dokumente bereits einsehen können. Für die Kommission war die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs ein Erfolg in letzter Minute: Nachdem die Republikaner die US-Zwischenwahlen gewonnen hatten und das Repräsentantenhaus bis Anfang Januar kontrollieren sollten, blieb dem von den Demokraten geführten Gremium nur noch wenig Zeit, sich zusammenzureißen.
Trump ist derzeit in verschiedene Rechtsstreitigkeiten verwickelt – unter anderem um die Mitnahme geheimer Regierungsdokumente auf seinen Privatbesitz nach seinem Auszug aus dem Weißen Haus. (dpa)