
Der Norden begrüßt das neue Jahr mit viel Feuerwerk: zwei Tote


Die abgefeuerte Neujahrsrakete blieb im Boden stecken.
Quelle: Patrick Pleul/dpa-tmn/dpa/Symbolbild
Nach zwei Jahren ohne Feuerwerk begrüßten die Menschen im Norden das neue Jahr ausgiebig. Die festliche Nacht wurde von mehreren Bränden überschattet. Zwei Menschen starben.
DDas neue Jahr wurde im Norden nach zwei Silvester mit Corona-Einschränkungen mit buntem Feuerwerk und viel Geballer begrüßt. Es gab zahlreiche Zwischenfälle. Zwei Menschen starben bei den Bränden, berichtete die Polizei am Sonntag.
In Elmshorn (Kreis Pinneberg) wurde ein Todesfall gemeldet. Dort geriet in der Silvesternacht aus noch ungeklärter Ursache ein Carport in Brand, das sich schnell ausbreitete und auf eine Doppelhaushälfte übergriff. Die Feuerwehr holte einen Bewohner aus dem Gebäude und transportierte ihn mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Klinik, wo er später verstarb. Der starke Wind begünstigte den Angaben zufolge die Ausbreitung des Feuers und erschwerte das Löschen in einem dicht bebauten Wohngebiet. An der Spitze seien mehr als 130 Feuerwehrleute im Einsatz gewesen, heißt es. „Feuer unter Kontrolle, Arbeiten nach dem Löschen“ konnte erst am Morgen gemeldet werden.
Silvester endete für den 21-Jährigen in einer Wohnung in Neumünster tödlich. Der Grund: giftiges Kohlenmonoxid aus einem schwelenden Grill. Seine 54-jährige Mutter wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Nach ersten Informationen grillten die beiden auf dem Balkon, anschließend nahmen sie den offenbar nicht abgestellten Grill mit in die Wohnung.
Viele Polizeien und Feuerwehren meldeten zum Jahreswechsel mehr Einsätze als in den beiden Vorjahren, als Einschränkungen wegen des Coronavirus galten und Feuerwerk verboten wurde. In Kiel war die Lage bei den Einsatzkräften in den Nachmittagsstunden der Silvesternacht zeitweise angespannt, wie die Feuerwehr der Landeshauptstadt mitteilte. In den ersten Stunden des neuen Jahres wurde die Feuerwehr zu so vielen Einsätzen gleichzeitig gerufen, dass alle Löschfahrzeuge gefesselt waren. „Mehrere brennende Autos auf einem Parkplatz im Stadtteil Elmschenhagen stellten den größten Einsatz des neuen Jahres dar“, hieß es in den Morgenstunden. Sachschaden blieb.
Im Norderstedter Weißdornweg ist in der Silvesternacht ein Carport mit vier Autos abgebrannt. Rettungskräfte räumten daraufhin die benachbarten Reihenhäuser. Rettungskräfte brachten eine Person wegen Verdachts auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus. An Silvester in Kiel haben Unbekannte ein Schulfenster eingeschlagen und einen Böller ins Zimmer geworfen. Dem Hausmeister gelang es, den Brand zu verhindern, indem er schnell selbst den Böller löschte und die Bücher in Brand steckte. Er erlitt eine leichte Rauchvergiftung, teilte die Polizei mit.
In Hohenlockstedt (Kreis Steinburg) ist ein Carport mit drei Autos in Brand geraten. Laut Polizei griff das Feuer auf ein Doppelhaus über, sodass das Dachgitter Feuer fing. Zwei Bewohner wurden aus dem Gebäude gerettet. Beide wurden mit Rauchvergiftung und Verbrennungen in Krankenhäuser gebracht.
In Lensahn (Kreis Ostholstein) haben Unbekannte kurz nach Mitternacht auf ein Haus geschossen. Der Verdächtige konnte zunächst nicht identifiziert werden. In Schwarzenbeck (Herzogtum Lauenburg) verletzte sich ein 13-Jähriger schwer an der Hand, als er einen Böller aufhob und dieser in seiner Hand explodierte. Der Junge wurde ins Krankenhaus eingeliefert.
In der Nähe von Struckum (Kreis Nordfriesland) sind in der Silvesternacht offensichtlich von Böllern erschrockene Rinder auf die Gleise der Bahnstrecke Westerland-Hamburg gelaufen und von einem Zug erfasst worden. Glücklicherweise wurden die 60 Passagiere im Zug nicht verletzt, als der Fahrer auf die Bremse trat, aber das Tier überlebte den Zusammenstoß nicht, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Strecke war für anderthalb Stunden gesperrt.