
Stand: 14.12.2022 19:10 Uhr
Die hohen Infektionszahlen sorgen derzeit für einen Engpass in der Notfallversorgung in Hamburg. Viele Menschen mit Atemwegserkrankungen drängen sich in Notaufnahmen und Notaufnahmen. Stau sorgt für Kontroversen.
Krankenhausbetreiber Asklepios warnte am Dienstag vor einem Systemkollaps. Die Lage ist bedrohlich. Notaufnahmen in Hamburg müssen immer mehr Patienten versorgen – ohne genügend Personal, sagt Asklepios. Ein Grund ist dieser eine große Anzahl von Atemwegsinfektionen. Asklepios forderte von den niedergelassenen Ärzten in Hamburg mehr Einsatz, um die Krankenhäuser nicht zu belasten.
Kassenärzte bezeichnen Anforderungen als „unverschämt und unzumutbar“
„Wer aus dem Rettungsdienst weggeschleppt wird, ist kein Fall für die ambulante Versorgung, sondern für das Krankenhaus“, sagte der Präsident der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH), John Afful, am Mittwoch. Asclepius sollte seine eigenen Pflichten nicht an andere delegieren, fuhr Afful fort.
Hausärzteverband: „Praxen arbeiten am Angriff“
Jana Husemann vom Verband der Hausärzte kann den Asklepios-Vorwurf nicht auf sich sitzen lassen. „Mehr als 1.000 Hausärzte behandeln über 90 Prozent aller infizierten Patienten mit vielen Überstunden, unsere Ärzteteams arbeiten über ihr Arbeitspensum hinaus.“
Auch die Praxen der Haus- und Kinderärzte sind überfüllt
Äskulaps Behauptung, Krankenhäuser würden die aktuelle Ausnahmesituation alleine bewältigen, “ist an Absurdität kaum zu überbieten”, sagt Afful. Er wies darauf hin, dass die KVH in den vergangenen Jahren die Notbetreuung außerhalb der regulären Sprechzeiten massiv ausgebaut habe. „Wir betreiben jetzt acht Notaufnahmen – die meisten davon in Krankenhäusern.“
Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg steht dem Anliegen von Asklipio jedoch sehr positiv gegenüber, einen Arbeitskreis aller an der Notfallversorgung Beteiligten unter Führung der Stadt einzurichten. Auch die KVH will in den Ferien den Arztruf 116 117 verstärken und die Sprechzeiten der Notfallambulanzen verlängern.
Schnellstmögliche Lösungen sind gefragt
Asklepios forderte die Einrichtung einer Task Force, um so schnell wie möglich Lösungen zu finden – insbesondere vor den Feiertagen, wenn viele Kliniken geschlossen sind. Die Sozialbehörde war gesprächsbereit. „Wir stehen für eine gemeinsame Runde zur Verfügung“, sagte Behördensprecher Martin Helfrich auf Nachfrage.
Es war bereits Montag Die Gewerkschaften warnten vor dem Zusammenbruch des Rettungsdienstes in Hamburg – es gab so viel mehr zu tun als an Silvester.
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