Raketen, Satelliten zum Mond: Das große Geschäft mit dem Weltall

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Milliarden für die europäische Raumfahrt: Warum der Mond beliebt ist

Die NASA startete die unbemannte Mondmission Artemis 1

Die NASA startete die unbemannte Mondmission Artemis 1

Nach mehreren gescheiterten Versuchen startete die US-Raumfahrtbehörde NASA am Mittwoch die unbemannte Mission Artemis 1 zum Mond. Die neue Riesenrakete SLS hob erstmals um 1:48 Uhr (7:48 Uhr ET) vom Kennedy Space Center ab im US-Bundesstaat Florida, um eine Orion-Kapsel ins All zu bringen.

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Fast alle Länder wollen zum Mond. Die Europäische Weltraumorganisation braucht Milliarden Euro. Warum auch der Verbraucher profitiert.

Berlin. Wenn es heutzutage um Milliarden geht Europäische Raumfahrt gehen, ein Sehnsuchtsort wird nicht sichtbar sein: der Mond. Es inspiriert die Weltraumprogramme vieler Länder. Gerade haben die Amerikaner eine Rakete mit der von NASA und ESA entwickelten Orion-Kapsel zum Erdtrabanten geschickt. Die 22 Mitgliedsstaaten der ESA wollen nun bei einem Ministertreffen in Paris über die künftige Strategie der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) entscheiden – obwohl dort gerade Neumond ist.

Für Nationen geht es um Geld und den Zugang zur Zukunft. Denn nur wenn ein Land a ein ESA-Programm abonniert und Geld gibt, können Unternehmen aus diesem Land an dem Programm teilnehmen und Geld verdienen. Und die heutigen Investitionen werden darüber entscheiden, wo Europa in Zukunft im Weltraum stehen wird.

Insgesamt möchte die ESA rund 18 Milliarden Euro erhalten, gut ein Viertel mehr als in der letzten Runde 2019. Es folgen Frankreich (2,7 Milliarden Euro) und Italien (2,3 Milliarden). „2019 haben wir uns perfekt aufgestellt. Deutsche Industrie und Wissenschaft stehen an vorderster Front“, sagt Walter Pelzer, Leiter der Deutschen Raumfahrtagentur. „Wir arbeiten daran, unsere Position in diesem Ministerrat nicht zu verlieren.

Weltraum: was diese Deutschen beitragen werden

Es gibt viel zu tun Steuergeld notwendig. „Esa möchte einen deutschen Beitrag von rund vier Milliarden Euro über drei Jahre“, sagt Pelzer. „Da passen die bisher veranschlagten Mittel im Haushalt 2023 bis 2025 nicht hin.“ Auch Marco Fuchs, Vizepräsident des Branchenverbands BDLI und Chef des Bremer Raumfahrtkonzerns OHB, fordert mindestens vier Milliarden Euro.



Die Bundesregierung hat zum Ausdruck gebracht, dass eines ihrer wichtigen Handlungsfelder die Raumfahrt sein soll. Der Haushalt des Bundeswirtschaftsministeriums steht für das kommende Jahr so ​​weit 885 Millionen Euro als Beitrag gedacht.


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„Wir sind in einer schwierigen Situation mit einem Krieg in Europa und vielen Menschen, die nicht wissen, wie sie die Kosten des Alltags tragen sollen“, sagt der Leiter der Deutschen Raumfahrtbehörde. „Die Politik muss jetzt einerseits die drängenden Probleme der Bevölkerung lösen und gleichzeitig wichtige Entscheidungen für die Zukunft treffen, etwa Investitionen in die Raumfahrt. Es ist eine Herausforderung.”

Raumfahrt: Wie Verbraucher und Bürger profitieren

Was bedeutet das alles für den Verbraucher? So arbeitet die Europäische Union (EU) an einem eigenen Satellitennetz, über das sicher kommuniziert werden kann, ohne auf die Amerikaner angewiesen zu sein. Wettervorhersagen verbessern sich, da Daten aus dem Weltraum genauer sind.

Waldbrände besser erkannt und vorhergesagt werden. Und wenn sich deutsche Unternehmen an teuren und komplexen Projekten in der Raumfahrt beteiligen, entstehen Arbeitsplätze – bei den Unternehmen selbst und bei Zulieferern. Und die Spitzenreiter der Raketen-, Satelliten- und Steuerungstechnik werden auch in Zukunft wirtschaftlich gefragt sein.

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Der Markt ist riesig. Laut dem Beratungsunternehmen Euroconsult fließen in diesem Jahr rund 25,5 Milliarden Dollar staatlicher Gelder in Raumfahrtprogramme, was einer Steigerung von 7,3 Prozent gegenüber 2021 entspricht. Größter Investor sind die USA mit einer Beteiligung von 65 Prozent, vor China mit 17 Prozent. und die ESA mit sieben Prozent. 2031 sollen 31 Milliarden Dollar ausgegeben werden. Dazu kommt Geld von privaten Investoren. Die Investitionen werden hauptsächlich durch Mondprogramme getrieben.

Das Geschäft mit dem Weltraum: Der Mond ist gefragt

Die Chinesen arbeiten an einer eigenen Station auf dem Mond. Die US-Weltraumbehörde NASA, ESA, die japanischen und kanadischen Raumfahrtbehörden setzen auf ein System, das den Mond umkreist. Das sogenannte Lunar Gate soll eine Zwischenstation auf dem Weg zum Mond und gleichzeitig Ausgangspunkt für Reisen zum Mars und sogar zum Saturn sein.

Das Projekt ist Teil des Artemis-Programms, das gerade die Orion-Sonde zum Mond geschickt hat und mit dem die USA 2025 wieder Menschen auf den Mond bringen wollen. Private Investoren erwägen ein Satellitennetz rund um den Mond, um die Kommunikation zu vereinfachen, etwa wenn auf dem Mond Rohstoffe abgebaut werden.

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Aus deutscher Sicht ist eines der wichtigsten Programme der ESA heute die Erdbeobachtung – Wind, Wetter, Klima, Feuer. „Wir reisen in den Weltraum, um das Leben auf der Erde zu verbessern“, sagte Pelzer, der Leiter der Raumfahrtbehörde. Und dann ist da noch das Mondprojekt: „Es wäre traurig, wenn wir die weitere Entwicklung des Mond-Rovers nicht aufzeichnen könnten. Schließlich kam die Idee dazu aus Deutschland“, sagt Pelzer. Der Lander ist jetzt Teil des Artemis-Programms.

Weltraum: Dann soll die Ariane-6-Rakete starten

Aber ohne Raketen geht nichts. Europas Trägerrakete Ariane 6 ist seit drei Jahren nicht mehr gestartet. Ohne sie kann Europa allein keine großen Satelliten des Galileo-Programms – eine Art europäisches GPS – ins All bringen. Und seitdem fehlen Raketen dieser Größe Russische Sojus-Raketen sind nach dem russischen Angriff auf die Ukraine nicht mehr verfügbar, US-Anbieter sind ausgebucht.

„Das ultimative Ziel muss es sein, Ariane 6 fertig zu stellen. Der Erstflug ist für Ende 2023 geplant“, sagt Raumfahrtagentur-Chef Pelzer. Sein Wunsch: „Ariane 6 bringt den europäischen Lander zum Mond, die erste rein europäische Mission zum Mond.“ Nur wenig Geld fehle.



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