Scholz setzt bei Inflationsgesetz auf Entgegenkommen der USA | Freie Presse

Laut EU-Kommission behindert das neue Gesetz in den USA Unternehmen in der EU. Ausnahmen werden gesucht – bereits in Kraft für Kanada und Mexiko.

Brüssel.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geht davon aus, dass die USA Ausnahmen für die EU bei Maßnahmen zur Stützung der eigenen Wirtschaft zulassen werden. „Es ist ganz klar, dass wir uns an den Bedingungen für Kanada orientieren“, sagte Scholz gestern nach dem EU-Gipfel in Brüssel zu den Gesprächen mit den USA. „Und wir haben auch den Eindruck, dass uns das gelingen wird.

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US-Präsident Joe Biden hat im August den Inflation Reduction Act unterzeichnet. Das Gesetz sieht Milliardeninvestitionen in Klimaschutz und Soziales vor. EU-Unternehmen werden dadurch laut EU-Kommission gegenüber ihren amerikanischen Konkurrenten benachteiligt. Subventionen und Steuererleichterungen hängen unter anderem damit zusammen, dass Unternehmen amerikanische Produkte verwenden oder in den USA herstellen. Die EU drängt auf Ausnahmen, etwa für Kanada und Mexiko.

“Schützen Sie Ihre eigene industrielle Entwicklung.”

Scholz betonte jedoch, dass auch mit solchen Ausnahmen noch nicht alle Probleme gelöst seien. In den nächsten Wochen wird es um ein faires Rahmenabkommen mit den USA gehen. “Und dann wird es darum gehen, Vorschriften zu erlassen, um unsere eigene industrielle Entwicklung zu verteidigen.”

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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich ebenso wie die USA für die EU-Wirtschaft ausgesprochen – notfalls auch gegen internationale Handelsregeln. „Wir wenden Regeln an, die andere nicht anwenden“, sagte Macron. Sie können sich dafür entscheiden, auch dann weiterzumachen, wenn die beiden größten Wirtschaftsmächte, China und die USA, die Regeln nicht durchsetzen. „Aber ich halte das für keine gute Idee“, fügte Macron hinzu.

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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen steht dem US-Gesetz grundsätzlich positiv gegenüber, da die Vereinigten Staaten erstmals massiv in den klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft investieren. Teile davon sind jedoch besorgniserregend. „Was wir wollen, ist Fairness“, sagte sie. Von der Leyen wurde von den Gipfelführern beauftragt, bis Januar eine Antwort auf das US-Gesetz vorzuschlagen. (dpa)

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