Sehenswerte Fresken aus Pompeji im Museo Civico Bologna

BBereits nach dem ersten von 123 gerahmten pompejanischen Originalfresken – durch einen Holzrahmen – ließ Karl III. Bourbon im 18. Jahrhundert sozusagen in den Ikonen der Antike – das nagende Gewissen beruhigt sich. Bis zum Beginn des Besuchs im Museo Civico in Bologna wurde immer wieder die Frage gestellt, ob es wirklich notwendig sei, die fast 2000 Jahre alten und damit natürlich fragilen Werke von Süditalien nach Norditalien zu überführen. Betrachtet man die zart auf Marmor gemalten Frauenköpfe, die den Auftakt zu einer einzigartigen Schau im malerischen Palazzo Galvani aus dem 15. Jahrhundert in Bologna bilden, weiß man sofort: Es war die richtige Entscheidung und sie ist voll und ganz berechtigt.

70 Prozent der mehr als 100 phänomenalen Werke stammen aus dem Depot des Archäologischen Nationalmuseums in Neapel und bleiben daher den Blicken von Pompeji-Liebhabern meist verborgen. Tatsächlich wurden sie noch nie in einer solchen Fülle ausgestellt, einfach weil das Museum in Neapel bereits überfüllt ist und der archäologische Park in Pompeji selbst nicht die konservatorischen Möglichkeiten hat, unersetzliche Objekte geschützt an den Orten ihrer Entstehung auszustellen. d.h. Villen aus dem Jahr 79 n. Chr. in Cilibar, einer vor Vulkanasche bewahrten Stadt.

Auch Kaiserin Sisi bewunderte die Fresken

Ein weiteres ausgestelltes Gemälde zeigt, wie seit den frühen Ausgrabungen 1748 und der Gründung des Museo archeologico nazionale di Napoli 1787 das Pompeji-Fieber in Europa ausgebrochen ist: Eine Tänzerin der damaligen Zeit in einem wogenden Kleid aus Hunderten von winzigen Mosaiksteinchen und Blei das Stück in Handtücher. Aber die Steine, die Tesserae genannt werden, sind alt und aus Mosaikfunden in Pompeji zusammengesetzt. Ähnlich eklektisch ließ Kaiserin Sisi von Österreich neo-pompeianische Fresken in ihrem Gymnasium anbringen. Und Ludwig I. von Bayern schmückte nach der Casa dei Dioscuri ab 1840 sein Pompeianum hoch über dem Main in Aschaffenburg.

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Allerdings geht es in der Bologna-Ausstellung nicht um dutzende Präsentationen ohne Thesen über die Pracht Pompejis oder gar um eine trockene chronologische Enträtselung der vier Stile der antiken Malerei in der Stadt, die bekanntlich nur hier und in Stabiae überlebt hat diese Dichte. Stattdessen will der Archäologe und Ausstellungskurator Mario Grimaldi mit der Schau ein Bewusstsein dafür schaffen, wie die Fresken entstanden, für welche Zwecke sie verwendet wurden und wie die beispielhaften Bilder immer wieder zitiert und an neue räumliche Kontexte angepasst wurden – in allen Genres wie etwa Landschaften . , Gärten, Architektur, aber auch mythologische und erotische Darbietungen.

Melancholie in Sicht: Mask on Vine Leaves stammt von House of Mosaic Pigeons.





Reihe von Bildern



Fresken aus Pompeji
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Die Reise wert

Nicht nur die Töpfe mit fast 2000 Jahre alten Farbresten und allerlei technischen Hilfsmitteln wie einem Senklot an Fäden für gerade vertikale Linien, eine der sehr seltenen Vorzeichnungen mit einer fein geritzten Grundkomposition der späteren Bemalung und Kompasse im Museo Civico. Und wenn auf Wandmalereien Kampfschilde und Kannen kupferrot schimmern, wird daneben ein entsprechender realer Gegenstand ausgestellt. Die in Pompeji gefundenen Öllampen und Kandelaber werfen die Frage nach den ursprünglichen Lichtverhältnissen in den oft fensterlosen Räumen der bemalten Häuser auf – jedenfalls belebte nichtstatisches, flackerndes Licht einst die Gemälde.

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