
Europas größte Messe für Sportartikel und Sportmode ist in München gestartet – allerdings mit deutlich weniger Ausstellern als 2020 und ohne prominente Sportmarken.
Angesichts der unsicheren Konjunkturaussichten bleiben namhafte Sportmarken in diesem Jahr Europas größter Messe, der Ispo, in München fern.
Die Zahl der Aussteller des am Montag eröffneten Branchentreffs sank im Vergleich zu 2020 von mehr als 2.800 auf 1.500, was einem Rückgang von mehr als 40 Prozent entspricht. In diesem Jahr fehlen namhafte Hersteller wie das amerikanische Unternehmen The North Face, aber auch europäische Skihersteller. Die Münchner Messegesellschaft rechnet dennoch mit großem Andrang: 50.000 Besucher werden laut Messeleiterin Lena Haushofer an den drei Messetagen erwartet. Sie freute sich über den Neustart der Sportmesse, die nach fast drei Jahren Pandemie nun wegen des Coronavirus wieder uneingeschränkt durchgeführt werden kann.
Traditionell stehen Wintersport und andere Outdoor-Sportarten im Mittelpunkt der Ispo. Allerdings waren Adidas, Nike und Puma schon vor der Corona-Pandemie nicht mehr präsent. Gerade in der Wintersportbranche herrscht in diesem Jahr aufgrund der Konsumzurückhaltung in Europa große Verunsicherung: „Wir stehen vor der herausforderndsten Wintersaison aller Zeiten“, sagte Haushofer.
Die Outdoor-Branche – ohne Ski und Winterausrüstung – hat in den vergangenen zwei Jahren von der Corona-Pandemie profitiert, die unter anderem zu einem Boom des Bergsteigens geführt hat. Nach Angaben des Herstellerverbands European Outdoor Group stieg der Großhandelsumsatz in Europa im Jahr 2021 um knapp 19 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro, davon 3,1 Milliarden für Bekleidung und 1,8 Milliarden für Schuhe. Allerdings laufen die Geschäfte in diesem Jahr nicht so gut. Nach Recherchen des Münchener Ifo-Instituts sind Sportgeschäfte derzeit im Schnitt noch pessimistischer als andere Einzelhändler. (dpa)