Statistisches Bundesamt: Inflationsrate steigt auf 10,4 Prozent

Stand: 28.10.2022 14:45 Uhr

Die Verbraucherpreise sind im wiedervereinigten Deutschland im Oktober so stark gestiegen wie nie zuvor. Nach vorläufiger Schätzung des Statistischen Bundesamtes lag die Inflation im laufenden Monat bei 10,4 %.

Laut Statistischem Bundesamt soll die Inflation in Deutschland im Oktober auf 10,4 % gegenüber dem Vorjahresmonat steigen – nachdem sie im September bereits 10,0 % erreicht hatte. Die Fed gab außerdem bekannt, dass die Verbraucherpreise im Vergleich zum September 2022 voraussichtlich um 0,9 Prozent steigen werden.

Energie- und Lebensmittelpreise steigen weiter

Preissteigerungen, insbesondere bei Energie, sind erneut für eine hohe Inflation verantwortlich. Laut Statistischem Bundesamt stiegen die Energiepreise im Vergleich zum Vorjahr um 43,0 Prozent. Auch die Lebensmittelpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um überdurchschnittliche 20,3 Prozent. Dienstleistungen stiegen nur um 4,0 %, einschließlich Wohnungsmieten um 1,8 %.

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Höhere Erzeugerpreise führten laut Statistischem Bundesamt zu höheren Preisen. Hinzu kommen Preisauswirkungen durch unterbrochene Lieferketten infolge der Corona-Pandemie. Die Senkung der Mehrwertsteuer auf Erdgaslieferungen und Fernwärme von 19 auf 7 Prozent hätte zu niedrigeren Preisen führen müssen, stellten die Statistiker fest. Detaillierte Ergebnisse veröffentlicht das Bundesamt am 11. November.

Die Inflation stieg im September auf 10,0 %

Im September war die Jahresrate auf 10,0 Prozent gestiegen – erstmals seit Herbst 1951. Steigende Energiekosten infolge des Krieges Russlands gegen die Ukraine und steigende Lebensmittelpreise heizen seit Monaten die Inflation in Deutschland an.

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Steigende Preise machen der deutschen Wirtschaft ebenso zu schaffen wie steigende Zinsen und Versorgungsengpässe in der Industrie. Die Verbraucher halten sich aufgrund der gesunkenen Kaufkraft mit Ausgaben zurück, während die Stornierungen in der Baubranche aufgrund steigender Kosten zuletzt zugenommen haben. Hinzu kommt eine schwächere Auslandsnachfrage und die Weltwirtschaft steht unter Druck.

Ifo: „Die Inflationswelle ist noch nicht gebrochen“

Eine rasche Entspannung der Inflation ist derzeit nicht in Sicht. Laut Ifo-Institut müssen sich die Menschen beim Einkauf von Lebensmitteln weiterhin auf deutlich höhere Preise einstellen. Etwa 97 Prozent der befragten Lebensmittelhändler wollten mehr verlangen. „Die Inflationswelle ist noch nicht gebrochen“, sagte Ifo-Chefvolkswirt Timo Wollmershäuser. „Vor allem die hohen Energiekosten werden noch nicht vollständig an die Verbraucher weitergegeben.“

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Nach Ansicht von Bundesfinanzminister Robert Habeck (Grüne) werden die zuletzt gesunkenen Großhandelspreise für Gas Bürger und Unternehmen erst mit Verzögerung erreichen.

Die Bundesregierung will Verbraucher und Unternehmen wegen der stark gestiegenen Energiepreise mit einem “Abwehrschild” von bis zu 200 Milliarden Euro unterstützen. Auch eine Preisbremse für Erdgas und Strom wird daraus finanziert. Allerdings sind die Details der geplanten Energiepreisbremse noch offen. Bisher hat die Bundesregierung eine Einmalzahlung veranlasst: Im Dezember werden die Gasvorschüsse fällig.

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