US-Wahlen im Fokus: DAX nimmt Fahrt auf


Marktbericht

Stand: 08.11.2022 16:23

An der Börse wird darüber spekuliert, wie sich die US-Kongresswahlen auf die Märkte auswirken könnten. Diese Diskussionen helfen dem DAX – der Leitindex klettert über 13.600 Punkte.

Am Dienstag, bevor wichtige politische Entscheidungen in den USA getroffen wurden, setzte der DAX die Kursgewinne vom Vortag fort und kämpft aktuell mit der 13.600-Punkte-Marke. Das Tagesmaximum liegt bereits bei 13.616 Punkten, das Tagesminimum bei 13.487 Punkten.

Damit zeigt der DAX weiterhin Stärke und die Zins- und Rezessionsängste gehen derzeit zurück. Allerdings schwinden die Hoffnungen auf weitere Covid-Erleichterungen in China, die den Markt zuletzt beflügelten, derzeit wieder. Gestern schloss der deutsche Leitindex um 0,6 Prozent höher bei 13.533 Punkten.

Das heutige Thema sind die US-Kongresswahlen und ihre Folgen für den Aktienmarkt. Darüber hinaus schauen die Anleger auch auf zahlreiche neue Quartalsbilanzen. Mehrere Mitglieder des deutschen Leitindex öffneten ihre Bücher für das dritte Quartal.

Nach den Wahlen in den USA geht es um die Kursdaten

„Investoren scheinen ein Auge auf die Zwischenwahlen in den USA und das andere auf die Inflationsdaten vom Donnerstag zu haben“, sagte Craig Erlam von Orlando Brokerage.

Sollten sich die Republikaner sowohl im Senat als auch im Repräsentantenhaus durchsetzen, erwarten Börsenmakler in den USA für die nächsten zwei Jahre eine Stagnation. „Geplante Steuererhöhungen sind dann vom Tisch“, sagt Christian Henke, Analyst bei Broker IG. Dies wird von den Kapitalmärkten positiv aufgenommen.

Bei den Wahlprognosen liegen die Republikaner derzeit vorne. Bei einem Sieg könnte auch Ex-Präsident Donald Trump seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2024 bekannt geben. Auch im politischen Berlin werden die Wahlen mit Spannung erwartet.

Zu viel Optimismus im Moment?

„Spätestens bei 14.000 Punkten ist aus technischer Sicht eine Verschnaufpause fast unausweichlich, und es ist wohl schon mit einem Nachfragerückgang zu rechnen“, schreiben die technischen Analysten von Index Radar in ihrem täglichen DAX-Kommentar. “Eine Konsolidierung in Richtung 13.000 Punkte wäre keine Überraschung.”

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Aber es gibt auch grundsätzliche Bedenken. Die Marktstrategen von BlackRock blicken derzeit recht pessimistisch in die nähere Zukunft: „Wir glauben nicht, dass die Aktien die Risiken einer Rezession vollständig eingepreist haben. Die Gewinnprognosen sind immer noch zu optimistisch“, heißt es in einem aktuellen Marktkommentar.

Die Marktpreise zeigten, dass die Märkte eine Normalisierung der Inflation erwarten. Die Experten von BlackRock glauben jedoch, dass die Kerninflation hauptsächlich aufgrund der anhaltenden Produktionsbeschränkungen hartnäckig bleiben wird.

Update der Wirtschaft vom 08.11.2022

Stefan Wolff, Personal, 11.08.2022 09:54 Uhr

Die Wall Street öffnet höher

US-Anleger sind im frühen Handel vorsichtig optimistisch, ohne sich jedoch zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Der Leitindex Dow Jones stieg um 0,2 Prozent, ebenso wie die Technologiebörse Nasdaq. Der S&P 500 handelt um seinen Schlusskurs. Solange es keine US-Wahlergebnisse gibt, werden Investoren auf Eis gelegt.

Der Euro pendelt nach der Dollarparität

Unterdessen kämpft der Euro darum, die Parität zum US-Dollar aufrechtzuerhalten. Heute gibt es im Programm nur eine Handvoll Wirtschaftsdaten, an denen sich Forex-Anleger orientieren können. Aus der Eurozone wurden Einzelhandelsumsätze veröffentlicht: Sie wuchsen stärker als seit Monaten. Inflationsbereinigt stiegen die Gewinne im Vergleich zum August um 0,4 Prozent.

Aussagen aus den Reihen der Europäischen Zentralbank (EZB) deuten derweil auf einen kontinuierlichen Anstieg der Zinsen hin. Sowohl Bundesbankchef Joachim Nagel als auch EZB-Vizepräsident Luis de Guindos gaben am Dienstag entsprechende Erklärungen ab. Die EZB hat nach langem Zögern trotz hoher Inflationsraten in den vergangenen Monaten ihren Leitzins deutlich angehoben.

Der Hauptaktionär von VW, die Porsche SE, steigert den Gewinn

Der Hauptaktionär von VW, die Porsche SE, steigerte sein Konzernergebnis von Januar bis September dank des höheren Gewinns von Volkswagen um ein Fünftel auf 4,0 Milliarden Euro. Die von den Familien Porsche und Piech kontrollierte Holding profitiert künftig auch von der Beteiligung am Stuttgarter Automobilhersteller Porsche AG.

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Seit der Börsennotierung Ende September wird sie als assoziiertes Unternehmen in die Bilanz der Porsche SE aufgenommen – bislang jedoch aufgrund der kurzen Frist bis zum Quartalsende ohne Wirkung auf das Ergebnis, wie der DAX-Konzern heute mitteilte.

Starkes Agrargeschäft bei Bayer

Das bereinigte operative Ergebnis von Bayer stieg im dritten Quartal um gut 17 Prozent auf 2,45 Milliarden Euro. Der Pharma- und Agrarkonzern verzeichnete im Pflanzenschutz- und Saatgutgeschäft einen Gewinnsprung um gut ein Drittel, legte aber auch im Pharmabereich und bei rezeptfreien Gesundheitsprodukten deutlich zu. Der Umsatz stieg um mehr als 15 Prozent auf 11,28 Milliarden Euro, ein währungsbereinigtes Plus von 5,7 Prozent.

Münchener Rück trotz Orkanschäden in Schwarz

Bei Munich Re, dem weltgrößten Rückversicherer, hat der starke US-Dollar im dritten Quartal hohe Schäden durch Hurrikan Ian deutlich abgefedert. Während der Konzern durch den Hurrikan in den USA 1,6 Milliarden Euro belastete, brachte der starke Dollar gegenüber dem Euro Währungsgewinne von fast 850 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 527 Millionen Euro, fast eineinhalb Mal mehr als ein Jahr zuvor.

Henkel profitiert von Preiserhöhungen

Dank Preiserhöhungen hat der Konsumgüterkonzern Henkel den Umsatz im dritten Quartal deutlich stärker als erwartet gesteigert. Getrieben wurde die Entwicklung insbesondere durch den Geschäftsbereich Klebstoffe. Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 17,3 Prozent auf fast sechs Milliarden Euro. Organisch, also bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte, betrug das Wachstum 11,3 Prozent. Die Preiserhöhung betraf den Angaben zufolge ausschließlich den Preis, während die verkauften Mengen zurückgingen.

Starker Sommer für Fraport

Fraport erzielte im dritten Quartal einen Umsatz von weit über einer Milliarde Euro, fast eineinhalb Mal so viel wie ein Jahr zuvor. Das operative Ergebnis stieg um 46 Prozent auf gut 420 Millionen Euro. Im Ergebnis erhielten die Aktionäre einen Überschuss von fast 115 Millionen Euro, was einer Steigerung von fast 50 Prozent entspricht.

Post blickt optimistisch in die Zukunft

Die Deutsche Post hat im dritten Quartal dank boomender Geschäfte im internationalen Express- und Frachtgeschäft deutlich mehr verdient und ihre Gesamtjahresprognose angehoben. Der Bonner DAX-Konzern rechnet nun mit einem operativen Ergebnis (EBIT) von 8,4 Milliarden Euro. Zuvor meldete die Schweizerische Post einen EBIT von rund acht Milliarden Euro mit einer Abweichung von rund fünf Prozent nach oben oder unten. Nach neun Monaten hat der Konzern aber bereits ein operatives Ergebnis von rund 6,5 (Vorjahr: 5,8) Milliarden Euro erzielt. Der Konzern steht nun vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft.

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Evonik kämpft mit höheren Preisen

Der Spezialchemiekonzern Evonik hat seine Prognose trotz steigender Energie- und Materialkosten bestätigt. Das Essener Unternehmen konnte im dritten Quartal höhere Preise für seine Produkte durchsetzen und den Umsatz um 26 Prozent auf 4,88 Milliarden Euro steigern. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) ging dagegen um fünf Prozent auf 615 Millionen Euro zurück. Der Konzern bestätigte die Gewinnprognose. Evonik will das EBITDA 2022 auf 2,5 bis 2,6 Milliarden Euro steigern. Der Umsatz soll nun bei 18,5 Milliarden Euro liegen, zuvor wurde zwischen 17 und 18 Milliarden Euro prognostiziert.

Mercedes-Chef warnt vor Ausweichmanövern aus China

Mercedes-Benz-Chef Ola Kalenius sprach sich gegen eine Distanzierung von China aus. Angesichts der wirtschaftlichen Bedeutung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt sei es “absolut undenkbar”, das Land abzuschreiben, sagte Callenius. Die deutsche Autoindustrie ist stark abhängig von China, dem größten Automarkt der Welt. Mercedes-Benz macht gut ein Drittel seines Geschäfts in der Volksrepublik.

Uber-Rivale Lyft enttäuscht

Lyfts aktive Fahrer wuchsen im dritten Quartal um 7,2 Prozent, das bislang langsamste Quartalswachstum in diesem Jahr. Der Umsatz pro aktivem Fahrer stieg um 13,7 Prozent. Das Betriebsergebnis betrug 66,2 Millionen. Obwohl der Umsatz um 22 Prozent auf einen Rekordwert von 1,05 Milliarden US-Dollar stieg, blieb er hinter den Erwartungen zurück. Gleichzeitig stieg der Nettoverlust von Lyft auf 422,2 Millionen US-Dollar.

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