
Einteilung
Deutschland will und muss künftig stärker auf erneuerbare Energien setzen. Dazu gehört auch die Windkraft. Aber wie ist hier die aktuelle Situation?
Berlin – Eine Energierückgewinnung ist meist auch eine Zeitwende. Weg vom Alten, hin zum Neuen oder zu dem, was schon existiert, aber noch nicht intensiver genutzt wird. Um seine ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen, setzt Deutschland auf Erneuerbare Energien (EE). Dazu gehört auch Windenergie oder Windenergie.
Doch wie viel Prozent der Erneuerbaren macht Wind bereits aus? Und was sind die Pläne für die Zukunft in Bezug auf den Ausbau der jeweiligen Systeme?
Die Windkraft in Deutschland spiele „die führende Rolle“ beim Ausbau der erneuerbaren Energien
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) informiert auf seiner Website über die aktuelle Lage. Wir sprechen hier von den „Energieträgern der Energiewende“. Beim eingangs erwähnten Ausbau der erneuerbaren Energien würde die Windenergie „derzeit die führende Rolle spielen“. Dies wird durch konkrete Zahlen unterstützt.

„Im Jahr 2021 betrug die installierte Leistung von Onshore-Windenergieanlagen 56,0 Gigawatt (GW) und 7,8 GW Offshore. Im Jahr 2020 wurden etwa 104,8 Terawattstunden (TWh) an Land und etwa 27,3 TWh auf See produziert, also insgesamt etwa 132 TWh“, schreibt das zuständige Ministerium. Was allerdings auch nicht verschwiegen wird: „Im Jahr 2021 ist die Stromproduktion aus Windkraft trotz des Anstiegs der installierten Leistung witterungsbedingt auf etwa 115 Terawattstunden zurückgegangen.“
Welche Ziele will Deutschland in Sachen Windenergie bis 2030 erreichen?
Ein Jahr zurück: Im Jahr 2020 würde der Anteil von Windkraftanlagen am in Deutschland ins Netz eingespeisten Strom knapp 24 Prozent betragen. Damit wäre die Windkraft erstmals „der wichtigste Energieträger in der Stromerzeugung“. 2021 war ein Rückgang auf etwa 20 Prozent dieser Rate zu verzeichnen. Allerdings wäre die Produktion im ersten Halbjahr 2022 wieder stark gestiegen. Die gesetzten Ziele sind durchaus hoch:
- Bis 2030 sollen nach dem novellierten Wind-See-Gesetz mindestens 30 GW Offshore-Wind ans Netz gehen
- Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) von 2023 sind bis 2030 115 GW Wind an Land möglich
- bis 2030 sollen es 215 GW für Solar sein.
Um die Nutzung der Windenergie an Land anzukurbeln, müsse mit dem EEG 2023 entschieden gehandelt werden. „Neben der massiven Anhebung der Ausbauziele wird das sogenannte Benchmark-Leistungsmodell auch angepasst, um windschwächere Standorte zu entwickeln Stärkung der Förderung des Windausbaus, insbesondere in Süddeutschland”, schreibt das Ministerium. Ein genauerer Blick erscheint notwendig. Vielleicht auch in Richtung China, wo auch Windkraft und Erneuerbare angekurbelt werden sollen.
Windkraftausbau in Deutschland: Was ist das 2-Prozent-Ziel?
Damit der Wind-Onshore-Ausbau nach Jahren der Stagnation wieder aufgenommen werden kann, hat sich die Bundesregierung das sogenannte 2-Prozent-Ziel gesetzt. Das bedeutet, dass die Bundesländer bis 2032 durchschnittlich zwei Prozent ihrer jeweiligen Landesfläche für Windkraft vorsehen müssen. Genauer gesagt: Für Stadtstaaten beträgt die Quote 0,5 Prozent, ansonsten liegt die Quote zwischen 1,8 und 2,2 Prozent.
Was ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)?
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gilt als zentrale Säule der Energiewende in Deutschland. Sie ist die zentrale Steuerungsstelle für den Ausbau erneuerbarer Energien. Sie sieht unter anderem vor, dass der Anteil erneuerbarer Energiequellen an der Stromerzeugung bis 2050 auf mindestens 80 Prozent steigen soll.
Wie das zuständige Ministerium mitteilte, erfolgt der Ausbau „insbesondere im Interesse des Klima- und Umweltschutzes für den Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung“. Die letzte Änderung trat am 1. Januar 2023 in Kraft (Art. 12 G vom 20. Dezember 2022).
Als die Verlagsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) und des Marktdatenhauptregisters der Bundesnetzagentur (BNetzA) liegen die Vorreiter beim Ausbau der Windenergie im Norden. Ostfriesland nimmt seinen Platz an der Sonne ein. Hinzu kommen die kreisfreie Stadt Wilhelmshaven und die Westküste Schleswig-Holsteins sowie die Städte Flensburg und Bremerhaven.
Windkraft machte im Jahr 2021 20 % der erneuerbaren Energien in Deutschland aus
Ein Blick auf die deutsche Stromproduktion im Jahr 2021 zeigt die Bedeutung der Windenergie. Der Anteil konventioneller Energieträger sei laut Destatis deutlich gestiegen. 57,6 Prozent des ins Netz eingespeisten Stroms stammten aus konventionellen Energiequellen. Der Anteil erneuerbarer Energiequellen lag demnach bei 42,4 %. Die bereits erwähnten 20 Prozent entsprachen dem durch Windkraft erzeugten Strom.
B. Umweltbundesamt (UBA) in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Statistik zu Erneuerbaren Energien (AGEE-Stat) wurden im Jahr 2021 19,2 Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs durch Erneuerbare Energien gedeckt. Eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr, als Deutschland mit einem Anteil von 19,1 Prozent das 18-Prozent-Ziel der EU-Richtlinie übertraf.