
Die Inflation “in voller Wucht” trifft Restaurant- und Bäckereiarbeiter.
Schwarzwald-Bar-Kreis – Sie müssen sowieso jeden Cent umdrehen, aber die explodierenden Lebenshaltungskosten bringen Sie schließlich an Ihre Grenzen: Im Schwarzwald-Bar-Kreis arbeiten rund 9.800 Menschen für Niedriglöhne.
Trotz Vollzeitarbeit am Limit
Und das trotz Vollzeitjob. Darauf weist der Lebensmittel-, Genuss- und Gaststättenverband hin. Die NGG Baden-Württemberg-Süd stützt sich auf die Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Demnach haben 17 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten im Kreis Schwarzwald-Bar ein Einkommen unterhalb der gesetzlichen Geringfügigkeitsgrenze von derzeit 2.344 Euro brutto im Monat. „In Restaurants, Hotels, Bäckereien und Metzgereien arbeiten besonders viele Menschen für sehr niedrige Löhne. Stark steigende Energie- und Lebensmittelpreise treffen sie hart“, sagt Klaus-Peter Wolff.
Für den Geschäftsführer der NGG Region Baden-Württemberg-Sid gilt es nun, „die Lohntäler anzuheben“. Ziel ist es, möglichst viele Mitarbeiter im Bereich Schwarzwald-Bar vom „starken Gehaltsplus“ profitieren zu lassen. „Wenn das neue Jahr einen ‚Gehaltstitel‘ hat, dann sind es ‚10 Prozent plus X‘“, sagt Wolff.
Wolf: Die Einstiegsgehälter sollten steigen
NGG hat sich daher entschieden, für 2023 eine kräftige und dauerhafte Lohnerhöhung durchzusetzen – sowohl in branchenweiten Tarifverhandlungen als auch in nationalen Tarifverträgen mit einzelnen Unternehmen. “Weil die Verbraucherpreise hoch bleiben werden.” Daher ist das Ziel, den Einstiegslohn auf mindestens 13 Euro pro Stunde anzuheben“, erklärt NGG-Geschäftsführer Klaus-Peter Wolf deutlich.
https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.villingen-schwenningen-dehoga-wehrt-sich-gegen-vorwuerfe.457e44be-5ce1-47b0-aa01-0a56b817beca.html
Neben den notwendigen, dauerhaft höheren Löhnen und Gehältern wird die NGG Baden-Württemberg-Süd auch auf einen kurzfristigen Inflationsausgleich drängen. „Bis zu 3.000 Euro steuer- und zollfrei ist ein gutes und zusätzliches Instrument, das die Bundesregierung den Unternehmen an die Hand gegeben hat, um den Mitarbeitern über die Klippen der Krise zu helfen“, sagte Wolff. „Vom Einkaufen im Supermarkt bis zum Friseurbesuch – alles wird teurer. So teuer, dass sich gerade Geringverdiener viele Dinge des täglichen Bedarfs nicht mehr leisten können“, warnt Wolff.
Auch in normalen Zeiten hat es die Bäckereiverkäuferin schwer, bis zum Monatsende über die Runden zu kommen. „Deshalb brauchen Geringverdiener gerade jetzt eine zusätzliche Gehaltserhöhung.“ Denn auch in einer Krise soll Arbeit dafür sorgen, dass es nicht an Lebensnotwendigem mangelt. Ein Vollzeitjob darf nicht zum Risikofaktor für den Geldbeutel werden“, sagt Klaus-Peter Wolff.