
Krawalle in Brüssel nach der Niederlage Marokkos


Nach dem WM-Sieg Frankreichs über Marokko versuchte die Polizei mit Wasserwerfern, die Lage in Brüssel unter Kontrolle zu bringen
Quelle: dpa/Geert Vanden Wijngaert
Marokko-Fans randalierten erneut in Brüssel. Sie zündeten Feuerwerkskörper in Richtung der Polizei an. Sie setzten Wasserwerfer und Pfefferspray ein. Die Randalierer wurden festgenommen.
NNach der Halbfinalniederlage Marokkos bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft ist es in Brüssel zu Zusammenstößen zwischen marokkanischen Fans und der Polizei gekommen. Feuerwerkskörper seien in Richtung der Polizei abgefeuert worden, die daraufhin einen Wasserwerfer und Pfefferspray eingesetzt habe, berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga am Mittwochabend. Menschen werden gerade festgenommen.
In Frankreich feierten Zehntausende Menschen den Einzug der Nationalmannschaft in die Endrunde der WM. In Paris strömten Tausende Menschen auf die Champs-Élysées, nachdem sie Marokko im Halbfinale mit 2:0 besiegt hatten.
Ein starkes Polizeiaufgebot sorgte für Ordnung, doch zunächst gab es keine Berichte über ernsthafte Probleme mit der feiernden Menge. Und in anderen französischen Großstädten wie Marseille, Bordeaux und Nantes strömten trotz der oft kalten Temperaturen Menschenmassen nach draußen, Feuerwerke wurden gezündet und Autos hupten durch die Straßen. Titelverteidiger Frankreich trifft am Sonntag im Finale auf Argentinien.
In Berlin sei die allgemeine Stimmung ruhig geblieben, die meisten seien nach dem Spiel schnell nach Hause gegangen, sagte ein Polizeisprecher am Mittwochabend. Sie waren zu einem größeren Einsatz bereit – insbesondere im Falle eines Sieges der marokkanischen Mannschaft. Im Bezirk Berlin-Neukölln zündeten Fans ein kurzes Feuerwerk.
Nach der Niederlage Marokkos war es ruhiger auf den Straßen Nordrhein-Westfalens als in den Spielen zuvor. „Es gab einen deutlich geringeren Zulauf als nach dem letzten Spiel am Samstag“, sagte ein Sprecher der Düsseldorfer Polizei.
Mehrere Hundert Marokko-Fans versammelten sich nach dem Spiel im Bereich der Ellerstraße, wie ein dpa-Fotograf berichtete. Es habe vereinzelt Böller gegeben, sagte der Polizeisprecher. Einige Leute würden Pyrotechnik zünden.
Insgesamt blieb aber alles ruhig in der Landeshauptstadt. Die Düsseldorfer Polizei hatte zuvor ein größeres Aufgebot für das Halbfinale vorbereitet. Die betrieblichen Maßnahmen wurden jedoch gegen 23 Uhr abgeschlossen und die Straße wieder für den Verkehr freigegeben.
Statt weiträumiger Straßen gab es in Düsseldorf gegen 23.30 Uhr einen Reinigungseinsatz. Dazu hatte der Verband Düsseldorf-Marrakesch am Dienstag aufgerufen. Zunächst hatte die „Rheinische Post“ über die Aktion berichtet.
Auch in anderen Städten NRWs war es auf den Straßen ruhiger. In Köln und Duisburg habe es keine besonderen Vorkommnisse gegeben, sagten Sprecher. Am Mittwochabend hob die Polizei in Bonn kurz nach Spielende alle Verkehrsblockaden auf.